Seit 2009 gibt es die ostbelgische Handwerkerbörse in Brüssel. Die Marketingveranstaltung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostbelgien bietet Unternehmen aus der Gegend eine Plattform, sich in der Hauptstadt neuen Kunden zu präsentieren.
24 Handwerker aus allen Branchen haben sich in diesem Jahr angemeldet. Unter ihnen auch der Anstreicher Axel Honnen aus Eupen, der schon zum sechsten Mal dabei ist. "Mich riefen Kunden aus Brüssel an und haben gefragt, kannst du nicht auch bei uns anstreichen kommen? So bin ich nach Brüssel gekommen und habe festgestellt, dass dort sehr viele Deutschsprachige leben."
"Der eine sagt es dem anderen, und so hat man dort immer Arbeit. Mit der Handwerkerbörse sind dann schon Kunden hinzugekommen. Jetzt nicht die große Masse, aber sage immer: Man muss im Gespräch bleiben." Mundpropaganda und gegenseitige Empfehlungen sind die beste Werbung. Auch die Vernetzung untereinander hilft den Betrieben, neue Aufträge zu bekommen. In Reaktion auf die mittelprächtigen Besucherzahlen der letzten Ausgaben hat sich die WFG in diesem Jahr besonders viel Mühe gegeben, Deutschsprachige in Brüssel zu erreichen.
Vertrauensbasis
Mehr Leute auf das Angebot in Ostbelgien aufmerksam zu machen ist die zentrale Herausforderung für die Handwerkerbörse. Genug Nachfrage nach Deutschsprachigen Handwerkern gibt es in Brüssel auf jeden Fall. "Es scheint wohl so, dass das automatisch eine Vertrauensbasis darstellt. Wenn man auf Deutsch sprechen kann, vertraut man jemanden anscheinend ein bisschen mehr", erklärt Randy Niessen von der WFG.
"Außerdem haben wir auch festgestellt und gehört, dass unsere Handwerker sehr zuverlässig sind und sehr hohe Qualität liefern. Und sie hinterlassen saubere Botschaften, das ist auch oft wiederholt worden. Dementsprechend sind alle immer froh, wenn sie mit ostbelgischen Handwerkern arbeiten können und empfehlen die auch gerne weiter."
"Eine der Herausforderungen ist natürlich die Organisation. Schnell nach Hause fahren, wenn man etwas vergessen hat, geht natürlich nicht. Das muss alles durchgeplant sein. Was eine tolle Sache ist: Alle Mitarbeiter sind immer supermotiviert. Denn es sind ganz tolle Projekte, an denen sie dort arbeiten können." Und auch für die Handwerker lohnen sich die Aufträge in Brüssel - trotz langer Anfahrtswege.
Die ostbelgische Handwerkerbörse beginnt Freitagnachmittag ab 17:30 Uhr in der Landesvertretung der Europaregion Tirol - Südtirol - Trentino. Der Samstag startet ab 10:00 Uhr mit einem ostbelgischen Frühschoppen. Mehr Infos zu der Veranstaltung im Netz gibt es auf dglive.be.
ake/km - Archivbild: Vertretung der DG in Brüssel