Der Mann, der aussieht wie ein einsamer Cowboy, ist Arzt. Dr. Bravo heißt er. Er arbeitet für die Aktion Damian in Nicaragua. Mit seinem Pferd erreicht er abgelegene Gebiete in dem bitterarmen Land. Dort brauchen ihn Patienten dringend. Ihn und seine Arbeit werden die ostbelgischen Schüler bald kennenlernen, denn in wenigen Tagen brechen sie nach Nicaragua.
Florian Paasch und seine Lehrerin Ramona Wey vom BIB in Büllingen sind mit von der Partie. Ebenso Kevin Colen und seine Lehrerin Annick Drösch vom César-Franck-Athenäum in Kelmis. Das Robert Schuman Institut in Eupen wird vertreten durch Giulia Nelles und ihre Lehrerin Julia Trost.
Kampf gegen Tuberkulose und Leishmaniose
"Wir werden vor Ort sehen, wie die Aktion Damian arbeitet. Dort werden Tuberkulose und Leishmaniose bekämpft. Wir werden Krankenhäuser und Labore besuchen und uns mit den Leuten austauschen. Meine Erwartungen sind, viele Erfahrungen zu sammeln und die in der Schulgemeinschaft austauschen zu können anhand von Vorträgen, Projekten, etc.", erklärt Julia Trost. Ähnliche Erwartungen hat auch ihre Schülerin Giulia: Sie will neue Erfahrungen sammeln und neue Kulturen kennenlernen, um dann im Nachhinein darüber aufzuklären.
Leishmaniose bzw. Berglepra ist eine der Erkrankungen, die die Hilfsorganisation bekämpft. Übertragen wird die Krankheit durch Sandmücken, die wie alle blutsaugenden Insekten, Parasiten sind. Leishmaniose sei eine Armutskrankheit, die vor allem viele Kinder betrifft, erklärt Lieve Deckers von der Aktion Damian. Die Kranken müssten erst einmal aufgespürt werden, bevor sie versorgt und geheilt werden können.
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Aktion Damian in 14 Ländern aktiv
Aktion Damian ist in 14 Ländern aktiv. In Nicaragua hat die Hilfsorganisation zunächst Lepra bekämpft. Mit der Zeit kamen Leishmaniose bzw. Berglepra sowie Tuberkulose hinzu. Wenn es die Aktion Damian nicht geben würde, würde es vielen Menschen noch viel schlechter gehen, glaubt Lieve Deckers.
Und diese Situation sollen die Ostbelgier hautnah erleben - ebenso die schwierigen Lebensumstände und die Abschottung von Kranken in der Gesellschaft, die Armut und die Arbeitslosigkeit. Die Besuche von Krankenstationen und Projekten soll den Ostbelgiern die Arbeit der Hilfsorganisation näher bringen und ihnen zeigen, wozu die Spendengelder aus Belgien verwertet werden. Die Reise versteht sich aber auch als ein Eintauchen in eine andere Kultur, als das Kennenlernen eines Landes, in dem der Kampf gegen Armut wohl eine der größten Herausforderung darstellt.
Der BRF wird die Ostbelgier auf ihrer Reise begleiten und im Rahmen der kommenden Spendenkampagne von "Aktion Damian" darüber berichten.
Chantal Delhez - Illustrationsbild: Jeffrey Arguedas/EPA