Was es dazu braucht: Problembewusstsein und eine motivierte Dorfgruppe. "Wir wollen zwei Dörfern in der Eifel die Möglichkeit geben, ein zukunftsfähiges Dorf zu entwickeln", sagt Projektmanagerin Marianka Lesser. Dabei geht es vor allem um ältere Gebäuden in Ortskernen und Fragen wie: Wie können wir unseren Ortskern wieder beleben? Was können wir mit leerstehenden Gebäuden machen?
Leben in die Ortsmitte bringen
"Wir richten uns vor allen Dingen an die Dörfer, die da eine Problematik in ihrer Ortschaft sehen, also an Dorfgruppen, Menschen, die daran arbeiten wollen," erklärt Marianka Lesser. Wenn von Problematik die Rede ist, geht es darum, dass ältere Gebäude oft gar nicht mehr genutzt werden oder "untergenutzt" sind. "Untergenutzt" heißt, dass in manchen Gebäuden viele Räume gar nicht genutzt werden. "Das hat natürlich eine Auswirkung auf das Leben im Dorf. Es findet weniger Leben in der Ortsmitte statt."
Mit dem LEADER-Projekt sollen Möglichkeiten gezeigt werden, wie man diese Gebäude wieder stärker nutzen kann, wie man sie vielleicht auch umfunktionieren kann: "Wie kann man sie barrierefrei umbauen, sanieren, was kann man mit Grundstücken im Ortskern machen."
Drei Institute von zwei Unis machen mit
Das Projekt der WFG wird in Zusammenarbeit mit drei Forschungsinstituten durchgeführt: mit zwei Instituten der RWTH Aachen und mit der Fakultät für Architektur der Universität Lüttich. Marianka Lesser: "Die Studenten kommen in die Ortschaften, werden auf Basis der Ist-Analyse für Themen wie Bauen, Verkehr, Mobilität, Leben im Dorf einen Input in die Ortschaft geben, der dann diskutiert wird mit der Bevölkerung. Aus den Stärken und Schwächen, die man herausfindet, sollen auch Maßnahmen abgeleitet werden für die Zukunft."
Zuerst gibt es also einen Maßnahmenplan. Damit die Ortschaften aber auch Hilfe haben, um die Maßnahmen umzusetzen, gibt es noch ein Jahr lang Unterstützung von den Instituten aus dem architektonischen Bereich: "Dann werden einzelne Bauherren aus den Ortschaften die Möglichkeit haben, genau zu ihrem Gebäude auch Entwürfe gezeichnet zu bekommen. Es sollen sogar Modelle gebaut werden, um eine ganz konkrete Vorstellung zu bekommen, was man mit dem Gebäude machen kann - nach den Vorgaben, die der jeweilige Eigentümer hat."
Bewerbungen für das LEADER-Projekt "Neues Leben für unsere Dörfer" müssen bis spätestens Jahresende bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostbelgiens eingereicht werden.
Der Bewerbungsbogen kann heruntergeladen werden unter www.wfg.be/neues-leben-1
sp/est - Fotos: WFG