Die barocke Werthkapelle in Eupen ist ein gutes und wohl gelungenes Beispiel für das Zusammenleben verschiedener Glaubensrichtungen. In dieser katholischen Kapelle hält der orthodoxe Pfarrer Aurel Popescu regelmäßig Gottesdienste ab. Zu diesem Zweck wurde eine mobile orthodoxe Ikonostase installiert, die vor dem katholischen Hochaltar steht.
"Die orthodoxe Gemeinde hat an mehreren Stellen die Messe gefeiert: am Garnstock, in der Klosterkirche und schließlich ist es denn zu der festen Stelle Werthkapelle gekommen", erklärt erklärt Elmar Krings, Rendant der Kirchenfabrik St. Nikolaus. "Es ist interessant, dass man ein solches Projekt hier wagt und auch lebt. Es ist ein positives Signal - und ich hoffe, das man es auch als positives Projet des Zusammenlebens erlebt."
Pfarrer Popescu ist ein glücklicher Mensch, besonders weil ihm die kirchlichen und gemeinschaftlichen Institutionen bei der Realisierung des Projekts sehr entgegen gekommen sind. Die in Rumänien geschnitzte Ikonostase wurde 2013 kurz vor dem orthodoxen Osterfest eingerichtet.
"Die Kapelle ist ein historischer Bau, der sehr wichtig ist für uns. Wir beten hier genau wie unsere katholischen Brüder. Diese Kirche ist wie eine orthodoxe Kirche in unserem Land, alle Gläubigen sind sehr von ihr beeindruckt, es ist unsere Kirche."
Wichtig ist dem Pfarrer das Zusammenleben der verschiedenen Glaubensgemeinschaften und die Öffnung zu anderen Anschauungen. Das ist auch das Ziel der Tage des offenen Denkmals, wie Kulturministerin Isabelle Weykmans erklärt. Neben der Werthkapelle und der Friedenskirche in Eupen gibt es eine Reihe von Gotteshäusern, die zu besichtigen sind.
Zwei Rundfahrten werden angeboten. "Eine in Ostbelgien, zu den Pilgerstätten. Das ist auch ein ganz spannendes Thema. Hier geht es vor allem natürlich um christliche Pilgerstätten, die aber oft an keltischen oder römischen Kultstätten entstanden sind", erklärt Ministerin Weykmans.
"Dann haben wir ein grenzüberschreitendes Programm. Eine Rundfahrt von Eupen über Lontzen nach Aachen, wo verschiedene Kirchen besichtigt werden können. Wir haben Aachen ausgewählt, weil da auch eine Synagoge, eine orthodoxe Kirche und eine Moschee zu besichtigen sind. So dass wir wirklich alle großen Religionen und Kultstätten besuchen können." Die Entdeckungsreise führt unter anderem nach Lontzen in die St. Hubertus Kirche mit ihren aufwändig gestalteten ikonographischen Ausmalungen, wo auch ein Indianerhäuptling verewigt ist.
Für die Busrundfahrten sind Anmeldungen auf der Webseite des Ministeriums erforderlich.
cd/km