Auf dem Hof Peters in Emmels ist am Dienstag die diesjährige Spendenaktion "Cap 48" vorgestellt worden. Der Sozialbetrieb zählt 21 Beschäftigte, unter ihnen 14 mit einer Beeinträchtigung, die hier einen geschützten und sicheren Arbeitsplatz finden.
Seit der Gründung im Jahr 1998 hat sich auf dem Hof viel verändert: personell, räumlich und was die Auftragslage betrifft. Es gibt einen Hofladen, ein Treibhaus, eine Bäckerei und eine Sandwicherie, wo Theo Boemer und seine Mitarbeiter frisches Essen zubereiten - bis zu 70 Sandwichs und 40 Essen für Senioren täglich.
Aufgrund einer wachsenden Auftragslage braucht der Sozialbetrieb eine größere Infrastruktur. "Also stellte sich die Frage, ob wir das alte Gebäude renovieren. Aber dann wären wir auf sehr engem Raum geblieben. Also mussten wir aus unserem alten Gebäude raus. Wir haben entschieden, dass wir den alten Hof abreißen und dort eine neue Küche mit Sandwicherie und Bäckerei errichten werden", erklärt Betriebsleiter Theo Boemer.
750.000 Euro soll das Renovierungs- und Umbau-Projekt kosten. Wenn die Deutschsprachige Gemeinschaft 80 Prozent davon übernimmt, bleibt immer noch eine große Eigenleistung für den Betrieb. Da kommt die Aufnahme in die Förderliste von Cap 48 gerade richtig.
Cap 48 unterstützt neben dem Hof Peters noch weitere Einrichtungen in der DG. Dazu gehören unter anderen der Sozialbetrieb Adapta in Kelmis, die Wohngemeinschaft für Behinderte in Lommersweiler und die St.Vither Roller Bulls. Auch pädagogische Projekte des Regionalen Zentrums für Kleinkindbetreuung und der König-Baudouin-Tagesstätte werden gefördert.
Unfall oder Krankheit
Mit der Spendenaktion soll nicht nur Geld gesammelt werden. Man will auch informieren. In diesem Jahr wolle man eine Aussage besonders hervorheben, so Renaud Tockert, Geschäftsführer von CAP 48: 80 Prozent der Behinderungen treten im Laufe des Lebens auf - durch einen Unfall oder eine Krankheit.
"Das sind sehr schwierige, oft tragische Situationen, die mit viel Trauer und Einsamkeit verbunden sind. Danach beginnt die Zeit des Wiederaufbaus und der Suche nach einem neuen Platz in der Gesellschaft. Wir wollten darauf aufmerksam machen, wie wichtig dabei die Solidarität ist und der Einsatz von Organisationen, die den Menschen dabei helfen", erklärt Renaud Tockert.
Ende September startet die Verkaufsaktion, die in der Deutschsprachigen Gemeinschaft von der Dienststelle für Personen mit Behinderung koordiniert wird. Auf Wochenmärkten und vor Kirchen werden Ehrenamtliche Notizblöckchen mit den so genannten Post-Its verkaufen - zum Preis von fünf oder zehn Euro für den guten Zweck. Freiwillige Helfer werden übrigens noch gesucht.
Michaela Brück - Bilder: Lisa Chavet/BRF