Mittelständische Unternehmen als heimliche Gewinner - oder, wie Hermann Simon es ausdrückt, als "hidden champions". Ministerin Isabelle Weykmans und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft hatten ihn als Referenten eingeladen. Er hat in seiner Eigenschaft, erst als Professor, dann als Berater, mittelständische Unternehmen untersucht, die es bis zur Weltmarktführerschaft in ihrem Bereich gebracht haben.
Beispiele sind etwa Bremsen, Kunststoffkugellager, Wartungssysteme für Pipelines, flexible Hundeleinen, Bleistifte, das chirurgische Nahtmaterial des St. Vither Unternehmens SMI oder die Lifestyle-Stempel des Eupener Unternehmens Posthumus.
Ministerin Weykmans will die Motivation der hiesigen Wirtschaft stärken - und Hermann Simon schätzt die Chancen hiesiger Unternehmen durchweg positiv ein. "Wir haben hier sehr gute mittelständische Unternehmen. Ich habe allerdings den Eindruck, dass sie ihr volles Potential in der Welt nicht ausschöpfen, weil sie einfach zu klein sind. Sie müssen also in etwas größeren Maßstäben denken."
Die hiesigen Unternehmer ermunterte er, offensiv und ambitiös vorzugehen. "Wir haben hier gesehen, ein Unternehmen ist Weltmarktführer für chirurgische Fäden in der Veterinärmedizin. Es hat 20 Mitarbeiter. Ich denke, dass man in diesem Markt ohne Weiteres 100 Mitarbeiter beschäftigen kann. Man sollte in etwas größeren Dimensionen denken. Die Substanz ist hier vorhanden, wie in vielen ländlichen Gebieten Deutschlands und Mitteleuropas, aber man muss diese Substanz in der Welt umsetzen, um das volle Potential auszuschöpfen."
fs/mg - Illustrationsbild: Melanie Ganser/BRF