Die Trinkwasserqualität in Elsenborn gibt der Opposition im Bütgenbacher Gemeinderat weiterhin zu denken. Das haben die Politiker Dienstagabend auf einer Pressekonferenz verdeutlicht. Konkret gibt es zwei Probleme: einen zu niedrigen PH-Werte und einen zu hohen Bleigehalt, vor allem im Bereich um die Wirtzfelder Straße.
"Ich habe wieder eine andere Analyse machen lassen - in Privathäusern und von einem anerkannten belgischen Labor", erklärt Toni Brüsselmans von der Fraktion "Gemeinsam für alle". "Dieses Mal kann man nicht mehr sagen, die Werte würden nicht stimmen. Die Werte sind ganz schlecht und ich möchte doch darum bitten, dass irgendetwas unternommen wird. So kann das nicht weitergehen. Man kann den Leuten doch kein Wasser liefern, das nicht trinkbar ist."
Toni Brüsselmans und seine Mitstreiter werfen der Gemeinde vor, zu lasch mit den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten für die Wasserqualität umzugehen. So hatte die Gemeinde neun Jahre lang eine Ausnahmegenehmigung von der Wallonischen Region, um das Wasser aus der Quelle am Igelberg, die auch Elsenborn beliefert, verteilen zu können. Eigentlich ist das Wasser dort zu sauer.
Diese Genehmigung ist mittlerweile ausgelaufen und darf nicht mehr verlängert werden. Laut den Gemeindeverantwortlichen gibt es eine mündliche Vereinbarung mit der zuständigen Stelle in Namur, dass das Wasser doch so weiter verteilt werden darf.
Diese Absprache gilt, weil die Gemeinde versprochen hat, Elsenborn bis zum Ende des Jahres an die Wasseraufbereitungsanlage neben dem Dorf anzuschließen. Für die Opposition ist es aber nicht genug, dass man sich hier auf mündliche Absprachen verlässt und darüber hinaus regelt es nicht das Problem mit dem zu hohen Bleigehalt. "Wo kommt das Blei her? Wenn Sie jetzt das frische Wasser durch die alten Leitungen fahren, bleibt meiner Meinung nach das Wasser sauer. Und der Bleigehalt bleibt drin."
Inzwischen hat auch die zuständige Behörde in Namur die Gemeinde beauftragt, neue Proben zu entnehmen, um die Wasserqualität zu überprüfen. Weil Blei im Trinkwasser gesundheitsschädlich ist und immer wieder in den Stichproben vorkommt, fordern die Mitglieder der Opposition die Mehrheit auf, schnell zu handeln und das Thema Trinkwasser in Elsenborn nicht weiter als Lappalie abzutun.
"Entweder achtet sie nicht auf die Gesundheit der Bürger oder sie meint, das wären Lappalien, was ich ihnen erzähle. Aber das stimmt nicht. Denn es hat sehr viel Geld gekostet. Und ich werde weiter am Ball bleiben, bis die Elsenborner richtiges Trinkwasser haben."
Um die Bevölkerung über das Problem zu informieren, will die Opposition diese Woche noch ein Flugblatt in alle betroffenen Haushalte verteilen.
Anne Kelleter - Illustrationsbild: BRF Fernsehen