Ortsbürgermeister Hubert Tautges spricht von "Mautausweichverkehr". Gemeint sind die Containertransporte, die zwischen der Arla-Molkerei in Pronsfeld und den Häfen von Antwerpen oder Rotterdam pendeln. "Das erste ist die Lärmbelästigung. Diese Fahrzeuge fahren Tag und Nacht Sachen holen in Pronsfeld, kommen mit leeren Container zurück, die klappern besonders laut. Und die fahren mit hoher Geschwindigkeit durch die Ortschaften Hasselbach, Wallmerath, Winterspelt, Weißenhof und die Gemeinden Habscheid und Pronsfeld", sagt er im BRF.
Neben Lärm, einer möglichen Schadstoffbelastung und Straßenschäden kommt aus Sicht von Hubert Tautges eine Gefährdung hinzu: "Diese Fahrer stehen unter Zeitdruck, die fahren mit hoher Geschwindigkeit in beide Richtungen. Zwischen Habscheid und Pronsfeld sind schon drei von diesen Fahrzeugen verunglückt."
Sperrung für Durchgangsverkehr?
Darum hat der Ortsgemeinderat von Winterspelt eine Resolution verfasst: Die zuständigen Straßenverkehrsbehörden werden gebeten, zu prüfen, inwiefern der Streckenabschnitt für den Lkw-Durchgangsverekhr gesperrt werden könne. Zumindest sollten Maßnahmen wie das Begrenzen der Geschwindigkeit oder ein Nachtfahrverbot angeordnet werden.
"Also wir müssen unbedingt die Bevölkerung schützen, dass die Fahrzeuge nicht so durch diese Orte brettern. Wir haben die A60, die ist zwar keine Autobahn, aber eine Schnellstraße, auf diese Straße gehören diese Fahrzeuge und nicht durch die Ortschaften", so Tautges.
Schließlich sollten laut Resolution die Behörden "auf Speditionen und auf Arla einwirken", die Anschlussstelle Prüm an der A60 zu nutzen. Auf Rückfrage beim Konzern Arla Foods hält Pressesprecher Wolfgang Rommel zunächst einmal fest: "Unsere Arla-eigenen Fahrer sind alle angehalten, über die A60 zu fahren. Diese Maßgabe gibt es hier im Haus. Das, was wir nicht beeinflussen können, sind die Fahrer von Fremdspeditionen, die wir teilweise gar nicht kennen, da wir mit Reedereien direkt Transportverträge abschließen - das kann durchaus sein, dass der ein oder andere dann mal diese Strecke wählt."
Arla zweifelt am Mautsparen
Oder vom Navigationssystem dorthin gelenkt werde, meint Wolfgang Rommel. Er glaubt aber nicht, dass es "wegen der paar Euro Maut" sei: "Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand das tut, um Maut zu sparen. Denn die geringe Ersparnis der Mautgebühr wird natürlich durch den höheren Zeitverlust und den Energieverbrauch wieder aufgefressen - also logisch ist das für mich nicht."
Die vom Ortsgemeinderat in Winterspelt angestoßene Thematik nehme man ernst, sagt der Pressesprecher und: "Wir müssen uns jetzt erst mal selbst einen Überblick verschaffen: Ist das wirklich so? Fahren da so viele Fahrzeuge von Pronsfeld durch Winterspelt in Richtung Belgien? Wenn sich herausstellen sollte, dass es wirklich so ist, dann werden wir sicherlich auf unsere Geschäftspartner zugehen und werden sie bitten, ihre Fahrer anzuhalten, eben die Autobahn zu benutzen", verspricht Rommel.
In Winterspelt geht Hubert Tautges davon aus, dass die Ortsgemeinden Habscheid und Pronsfeld mit einer Resolution nachziehen werden. Letztlich setzt auch er auf eine einvernehmliche Lösung: "Das wäre auch mein Anliegen an die Arla, auf ihren Geschäftspartner einzuwirken, dass man die A60 doch bitte benutzen müsste bis zur Abfahrt Prüm, wo vor einigen Jahren speziell diese Zufahrtsstraße, die sogenannte Milchstraße, ausgebaut wurde für diesen Schwerlastverkehr."
Stepham Pesch - Bild: BRF
In Eupen kann man von so etwas nur träumen. Klinkenberg und co. tun rein gar nichts, obwohl Sie Bescheid wissen. Geschwindigkeit: Gestern Abend gegen ca. 23:30 fuhren 2 Fahrzeuge, 1 kleiner weißer SEAT? und ein schwarzer PASSAT, mit mind. 140 km/h den Hermanns-Kreutz Speedway rauf und runter (6-7mal). Seit geraumer Zeit finden hier Rennen statt. Es ist skandalös, daß die Stadt und die Polizei nichts unternehmen... Holztransporte (44 TONNEN!!!) einer hiesigen Firma donnern mit 90 Sachen runter. Andere Gemeinden tun was, gegen die Raser und den total übermäßigen Verkehr, aber hier? Pffffffffffffffffffffffffffffffffffffff An dem Tag, an dem etwas passiert, wird es juristisch Böse werden, nicht nur für die rasenden Killer, sondern auch für die Verantworlichen, die nichts dagegen unternehmen - obwohl sie von mehreren Anwohnern mehrmals auf die Situation aufmerksam gemacht wurden. Es wird böse werden, mark my words.
Warum baut so ein Milchriese so ein Riesenwerk ausgerechnet in einer gebirgigen Gegend, wo es keinen Gleisanschluss gibt und die in Deutschland sowieso schon extrem ausgebeuteten Arbeiter eine extrem lange Anfahrt mit dem Privatwagen von der nächsten Stadt täglich zum Werk machen müssen?
Den verantwortlichen Politikern sollte man dafür sämtliche Kosten durch die Rußbelastung von den täglich tausenden schweren zumeist osteuropäischen Billiglohn-LKWs in Rechnung stellen zzg. der Straßenabnutzung.
Herr Drescher, Sie vergessen zu erwähnen, dass die 'Billiglohn-LKWs' im Auftrag belgischer Firmen unterwegs sind! Die einfachste Lösung wäre die mautfreie Strecke bis zur Abfahrt Prüm. Es ist verständlich, dass Fahrer, die nicht regelmässig in D fahren und über keine On-board-unit verfügen, extra anhalten um sich am Automaten ein Mautticket zu besorgen.