Wer kennt sie nicht, die Bilder von Legehennen in der Massentierhaltung? Etwas mehr als ein DIN-A-4-Blatt Raum steht einem Huhn aus der Legebatterie zur Verfügung. Genauer gesagt sind es 750 Quadratzentimeter, auf denen das Huhn ausharren muss. Würde es seine Flügel ausbreiten wollen, brauchte es dafür annähernd 1900 Quadratzentimeter. Diese Massentierhaltung führt unter anderem zu Verhaltensstörungen wie Stress, Aggressivität, Feder picken oder Kannibalismus.
Auf dem Markt kann der Verbraucher leicht erkennen, aus welcher Art Tierhaltung die Eier stammen, da sie mit einem Code versehen sind, der das Haltungssystem kennzeichnet. Code 3 steht für Käfighaltung, Code 2 für Bodenhaltung, Code 1 für Freilandhaltung und Code 0 für ökologische Erzeugung.
Die Vereinigung "Suppression des expériences sur l'animal" aus dem Lütticher Raum hat sich unter anderem die Rettung von Hennen aus Legebatterien auf die Fahne geschrieben und kauft regelmäßig Hühner auf, bevor sie zum Schlachter kommen. "Beim letzten Mal haben wir Tausende gerettet", sagt Solange t'Kint von der Vereinigung.
"Die Tiere, die wir retten, stammen aus Legebatterien. Sie sind sehr eng zusammen im Käfig, bei unnatürlichem Licht. Natürlich werden die Tiere aggressiv und picken sich gegenseitig, weil sie keinen Platz haben", erklärt Yves Dalcq, der mit seinen Tierschutzkollegen weitere Aktionen plant. Den gesundheitlichen Zustand der Tiere bewertet er als sehr schlecht.
Nächste Aktion in Flandern
Sind die Tiere einmal vor dem Tod gerettet, werden sie eine kurze Zeit lang aufgepäppelt, unter anderem bei Tierschützern in Aubel. "Wir suchen Vereine, die die Hühner erstmal übernehmen. Und dann schalten wir Anzeigen, um Menschen zu finden, die die Hühner adoptieren - mit Adoptionsvertrag, dadurch können wir prüfen, ob es den Hühnern wirklich gut geht." Die Privatpersonen verpflichten sich dazu, die Tieren im Freien zu halten und ihnen ihr Gnadenbrot zu geben.
In einem riesigen Betrieb in Flandern befinden sich zur Zeit 110.000 Hennen, die zum Jahresende geschlachtet werden sollen. Die Vereinigung will so viele wie möglich Hühner retten, wie Solange t'Kint erklärt. In zwei Wochen will die Vereinigung mit mehreren Tierschützern aus dem Aubeler Raum eine weitere Rettungsaktion durchführen. Und wer keine Henne bei sich zu Hause halten möchte, kann sich für eine Huhn-Patenschaft entscheiden.
Informationen auf der Seite stop-vivisection.be
Chantal Delhez - Bild: Suppression des expériences sur l'animal