90 Prozent aller Medikamente können über das Verfallsdatum hinaus noch eingenommen werden, sagt eine Studie. Manche sogar bis zu fünfzehn Jahre.
"Bis zum Verfallsdatum garantieren Pharmahersteller eine Wirksamkeit zwischen 99 und 101 Prozent", erklärt die Eupener Apothekerin Alexa Bocken. "Die Wirksamkeit baut sich dann nach und nach ab - das muss aber nicht unbedingt schlimm sein."
Kopfschmerztabletten können auch nach Ablauf des Verfallsdatums gefahrlos eingenommen werden. "Zum Beispiel bei Dafalgan: Ob das jetzt 500 oder 490 mg sind, ist nicht wirklich schlimm. Das muss man aber von den einzelnen Substanzen abhängig machen."
Bei gewissen Arzneimitteln rät Alexa Bocken unbedingt zur Vorsicht. "Bei flüssigen Medikamenten - Sirup, Augentropfen und so weiter - muss man immer aufpassen, weil es in dem Fall auch mehr eine Frage von Kontamination mit Keimen ist. Und gewisse Substanzen werden wirklich schlecht."
Gefährlich wird es auch bei Antibiotika und genau dosierten Medikamenten. Auch bei abgelaufenem Insulin rät Alexa Bocken zu besonderer Vorsicht. Und noch einen Tipp hat die Apothekerin: Medikamente nicht im Badezimmerschränkchen aufbewahren. "Es ist ein Unterschied, ob Sie Medikamente bei 30 Grad in einer feuchten Umgebung lagern oder bei 15 Grad in einer trockenen Umgebung. Das setzt auch den Verfallsprozess in Gang."
"Das ist auch einer der Gründe, warum wir keine Medikamente zurücknehmen, auch wenn sie noch nicht abgelaufen sind. Wir können nicht garantieren, dass sie ordnungsgemäß gelagert worden sind." Alexa Bocken rät ihren Kunden, sie dem Hausarzt auszuhändigen, der sie dann gegebenenfalls als Muster einem Patienten mitgeben kann.
vk/km - Bild: Volker Krings/BRF
Beitra von Frau Alexa Bocken ( Apothekerin) finde ich als gelungen. ich bin kein Freund von allzufrühen Wegwerfen von Arzneimittel. ( Auch sonstige Genussmittel)
Danke für den Hinweis
Manfred Hackert (Deutschland )