Die Frauenliga hat am Dienstagabend Sozialminister Antonios Antoniadis die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Kindergeld übergeben. Über 80 Personen waren von Laure Freichels und ihren Mitstreiterinnen befragt worden. Zu den Hauptforderungen gehören eine nennenswerte Erhöhung des bisherigen Basisbetrags von 92 Euro sowie eine Aufstockung der Zuschläge im besonderen für Familien in prekären Lebenssituationen.
Die DG hat im Zuge der Kompetenzübertragung die Zuständigkeit Kindergeld bereits im Jahr 2014 übernommen. Aber erst zum ersten Januar 2019 wird die Gemeinschaft diese Kompetenz vollständig ausüben können.
Der Sozialminister stellte nicht nur strukturelle Vereinfachungen, sondern auch höhere Beträge in Aussicht. Ab Januar 2919 soll der Basisbetrag für ein Kind von 92 auf 148 Euro angehoben werden.
"Es wird auf jeden Fall mehr Kindergeld geben in Ostbelgien ab 2019 - und das für über 80 Prozent der Familien in Ostbelgien. Keine Familie, die aktuell Kindergeld bekommt, wird 2019 weniger Kindergeld bekommen, als das, was sie zum Zeitpunkt des Ausstiegs aus dem System bekommen hat. Es wird einen Basisbetrag geben, weil wir sagen: Ein Kind ist ein Kind. Der Betrag wird sich auf ungefähr 148 Euro belaufen", so Antoniadis.
Sorgen bereitet der Frauenliga die Art der anvisierten Zuweisung des Kindergeldes. Und zwar soll das Geld im Trennungs- oder Scheidungsfall dem Elternteil gezahlt werden, bei dem das Kind wohnt und gemeldet ist.
Laure Freichels hat da eine andere Sichtweise."Es gibt ja immer wieder komplexe Situationen - und jetzt soll das Kindergeld am Wohnort festgemacht werden. Manchmal sind der Vater und die Mutter noch an einem Wohnort eingeschrieben, aber die Situation zwischen dem Pärchen ist total kompliziert. Das Kind leidet drunter und da sehen wir, dass die Mutter in den meisten Fällen die Verantwortung übernimmt und sich um die Kinder sorgt - auch wenn der Vater vielleicht noch offiziell da wohnt, aber nicht mehr da ist, erklärt Freichels. "Und da ist es wichtig, dass in solchen Übergangphasen und Krisensituationen, die Mutter weiter für das Kind sorgen kann, weil die Gesellschaft leider noch nicht so gleichberechtigt ist, wie sie sein sollte."
rs/mg - Bild: Rudi Schroeder/BRF