Noch ist hier vieles im Baustellenzustand: um das Schwimmbecken herum wird Rasen ausgerollt, im Zufahrtsbereich rollen die Bagger, im Empfangsgebäude wird der Estrich verlegt, im Keller an der Heiztechnik gefeilt. Guy Schumacher von der Gemeinde Troisvierges/Ulflingen sieht aber Licht am Ende des Tunnels: Die Verlegung des Rollrasens sei schon ein "Erfolgserlebnis", auch wenn ein Teil des Geländes wegen der Staunässe nach dem vielen Regen noch warten muss.
Für die Schwimmer soll das Warten aber am kommenden Dienstag ein Ende haben, hofft Schumacher. "Die Technik müsste stimmen, die Zufahrtswege müssten in Ordnung sein, dann hängt es nur noch vom Wetter ab..."
Das Wetter hatte den Arbeitern in den vergangenen Wochen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ansonsten verlief der Umbau des Freibades nämlich zügig - erst nach dem Ende der Freibadsaison im vergangenen August war das alte Empfangsgebäude abgerissen worden: "Das alte Freibad, das war nicht mehr zeitgemäß, es fehlte an den sanitären Anlagen. Der Badebetrieb hat auch viel Geld gekostet, dadurch dass wir einige Schwachstellen in der Technik hatten..."
Dafür sei man nun auf dem neuesten Stand der Technik, sagt Guy Schumacher: "Früher konnten wir vielleicht auf zehn Quadratmetern die Technik installieren, heute brauchen wir 30 bis 40 Quadratmeter...."
Den nötigen Platz bietet das Kellergeschoss des modernen holzverkleideten Empfangsgebäudes. Darin ist außer dem Sanitärtrakt und den Umkleiden auch eine moderne Küche mit Cafetaria. Im ersten Stock entstehen außerdem zwei größere Räume, zum Essen oder für Veranstaltungen, plus Terrasse mit Blick auf das Bad und den angrenzenden Kinderspielplatz.
Das alles hat natürlich seinen Preis: "Der gesamte Kostenvoranschlag belief sich auf 5,5 Millionen Euro", weiß Schumacher. Der luxemburgische Staat gibt einen Zuschuss von 2,5 Millionen - bleiben noch rund 3 Millionen für die Gemeinde. Sie ist nämlich Trägerin des Freibades - was auf der anderen Seite auch Synergien ermöglicht, etwa wenn es darum geht, das Wasser im Freibad zu beheizen:
"Wir benutzen dazu die Fernwärme, die wir im Gemeindehaus installiert haben", erklärt Schumacher. Und wenn das Sommerwetter mal nicht mitspielt, was in unseren Breiten ja nicht ungewöhnlich ist, gibt es ja noch das Hallenbad ganz in der Nähe.
Weiterer Pluspunkt für das neue Bad: Es bietet eine konstante Wassertemperatur von etwa 25 Grad von morgens 10.00 Uhr bis abends 19.00 Uhr. Neben vielem anderen wie Massagedüsen, Nackendusche, Strömungskanal oder Rohrsprudelliege - und nicht zu vergessen die 45 Meter lange Wasserrutsche - das neugestaltete Freibad soll ein Aushängeschild der geplanten Freizeitmeile werden.
"Wir wollen das hier in Troisvierges als Freizeitpark vermarkten, vom Bahnhof her über die Tennis- und Squashhalle, ein Pétanque-Feld, wir haben Multisport-Felder hier, wir haben Fußballfelder hier, eine Sporthalle, Hallenbad, den Campingplatz und dann haben wir auch noch den Europapark... und das Ganze wird so eine Art Meile werten, eine 'Freizeitmeile', wo man sich den ganzen Tag über bewegen kann", freut sich Guy Schumacher. Denn schließlich sei Troisvierges bzw. Uflingen auch Zielpunkt des internationalen Vennbahnradweges, da wolle man schon etwas bieten...
SP - Fotos: Stephan Pesch