Der kleine Familienbetrieb Label’or steht an der Lütticher Straße in Lontzen. Hier wird vielleicht die schönste Nebensache der Welt gedruckt: Etiketten hat man ständig in der Hand, nimmt sie aber selten wahr. Dabei sind sie sowohl Informationsquelle als auch Verkaufsargument. Ein Beispiel dafür sind häufig Etiketten auf Weinflaschen.
Einer, der sehr wohl auf jedes Etikett guckt, ist Jean-Marie Peters. Er hat das Unternehmen 1977 mit seiner Frau gegründet: "Meine Frau und ich haben die Etiketten gedruckt übers Wochenende, samstags und sonntags. Anstatt rauszugehen und zu feiern haben wir Etiketten gedruckt und Geld verdient."
Heute ist Label’or schon lange kein Wochenendjob mehr. Der Betrieb beliefert sowohl kleine Kunden aus der Region als auch große Supermarktketten landes- und europaweit. Jean-Marie Peters schätzt, dass mittlerweile wahrscheinlich jeder in der Region schon einmal ein Etikett aus Lontzen in der Hand gehalten hat.
Dass die Etiketten aus Lontzen immer noch gefragt sind, liegt vor allem an der Innovationsbereitschaft des Unternehmens. Drei digitale Drucker auf dem neuesten Stand der Technik und die einzige Laserschneidemaschine dieser Art in Belgien sind der ganze Stolz des Firmenchefs. Die digitalen Drucker können bis zu 33 Meter selbstklebendes Papier pro Minute bedrucken. Die Bahnen werden dann geschnitten, die Etiketten ausgestanzt und neu aufgerollt.
Angefangen hat aber alles mit einer Maschine, die Gold oder andere Folie auf Etiketten aufbringt. Trotz ihres Alters ist diese Maschine auch heute noch gefragt.
Mit seinen Produkten hat Label’or zahlreiche Auszeichnungen gewonnen. Zuletzt beim internationalen Fachwettbewerb FINAT.
Und weil auch in Zukunft noch jede Verpackung ihr Etikett brauchen wird, will sich Label’or vergrößern. Unweit des Firmengeländes hat die Familie ein Grundstück gekauft. 2018 will man ins neue Gebäude einziehen.
Text und Bilder: Anne Kelleter/BRF