Mit vereinten Kräften ist in Eupen ein Projekt ins Rollen gekommen, das älteren Menschen mit eingeschränkter Mobilität viel Freude bereitet: der Seniorenbus. Die Eupener Geschäftswelt sponsert das geleaste Neufahrzeug, die Stadt übernimmt Betriebskosten und Versicherung, das ÖSHZ stellt den Fahrer, und der Josephine-Koch-Service sorgt für die Koordination der Fahrten.
Die Nutzung des seit März 2015 verkehrenden Seniorenbusses ist stetig gestiegen. "Eine Erfolgsgeschichte - weil wir extrem viele Nutznießer hatten", sagt Eupens erste Schöffin Claudia Niessen. "Über 1000 Personen haben den Bus genutzt im vergangenen Jahr. Aber auch eine Erfolgsgeschichte für den Josephine-Koch-Service, der ehrenamtlich das Dispatching macht. Der JKS profitiert von dem Bus als viertes Fahrzeug, wenn sie Engpässe haben. Die Senioren erhalten dadurch mehr Mobilität. Wir fahren vor allem die Viertelessen an, und da haben wir die Rückmeldung, dass die Anzahl der Nutzer gestiegen ist. Also hat bislang jeder nur profitiert."
Und jetzt kommt ein neues und durchaus attraktives Angebot hinzu. "Ab dem 29. Juni besteht die Möglichkeit, den Mittwochsmarkt und den Freitagsmarkt anzufahren. Wir haben festgelegte Haltepunkte, an denen die Senioren zusteigen, den Bus nutzen können und wieder zu einem festgelegten Zeitpunkt zurückgefahren werden."
Seit Februar dieses Jahres ist der Seniorenbus behindertengerecht umgebaut. Insgesamt zwei Rollstuhlfahrer kann das Fahrzeug befördern. Ob Viertelessen, Marktbesuche, Ausflüge von Altenheimbewohnern - Organisation und Koordination werden vom Josephine-Koch-Service gewährleistet. Birgit Cormann hat eine Menge Arbeit zu leisten. "Meine Aufgabe ist ehrenamtlich. Ich sammle die ganze Woche über die Anfragen, die ich dann freitags in die Fahrpläne für die kommende Woche einarbeite und sie an die Stadt weiterleite", erklärt Birgit Cormann.
Der Eupener Seniorenbus wird als Erfolgsprojekt weiter seine Runden drehen. Kostenlos ist er zu nutzen von allen über sechzig. Laut Claudia Niessen denken die Verantwortlichen bei der Stadt sogar darüber nach, im Bedarfsfall einen zweiten Kleinbus einzusetzen, der dann vielleicht sogar als Rufbus unterwegs sein könnte. Aber das ist Zukunftsmusik!
Rudi Schroeder