Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden viele Felder einfach überflutet. In nur einer Stunde fielen am 6. Juni 40 Liter Wasser pro Quadratmeter. Und ein Ende der Wassermassen zeichnet sich erst so langsam ab.
Die Pfanzen, zum Beispiel Mais, sind nicht so gewachsen wie sie sollten. Der Mais müsste mittlerweile eigentlich doppelt so hoch sein, aber er steht noch immer unter Wasser. Das Unkraut breitet sich aus, der Traktor kommt nicht durch. Außerdem bereiten Schnecken den Bauern viele Sorgen.
Hoffnung auf besseres Wetter
Landwirt Jacques Putters hofft auf besseres Wetter: "Jetzt soll es einige Tage schön werden. Da würden wir gerne pflügen aber wir müssen erst warten, bis der Boden wieder halbwegs trocken ist, bevor schweres Material auf die Felder kann. Wir müssen also ein bis zwei Tage warten, aber dann kommt vielleicht schon das nächste Gewitter. Uns sind also die Hände gebunden."
Wenige Kilometer entfernt stapfen auch die Kühe durch den Matsch. Auch hier belastet die Situation den Landwirt. Neben dem Wohlbefinden seines Viehs geht es Christian Royen auch um seine Einkünfte. Mindestens eine Ernte Grünfutter ist bereits verloren – bisher: "Es gibt keine Versicherung, die solche Schäden abdeckt. Seine Ernten kann man versichern, aber für die Weiden gibt es das nicht. Deshalb hoffen wir nun, dass der Katastrophenschutzfonds die Landwirte entschädigt. Das ist unsere einzige Möglichkeit."
Gemeinde sammelt Schadenbescheinigungen
Die Landwirtschaftskommission hat entschieden: Thimister-Clermont wird die Forderungen der Landwirte beim Katastrophenschutzfonds anmelden. Dazu sammelt die Gemeinde zurzeit ein Maximum an Schadensbescheinigungen von den betroffenen Wohnhäusern und den Bauern.
Der Bürgermeister von Thimister-Clermont, Didier D'Oultremont, will sich für die Bauern einsetzen: "Wenn man sich die Weiden mal ansieht, da ist die ganze Mahd verloren. Auf jeden Fall die erste. Das ganze Gras liegt platt. Noch dazu sind eine ganze Reihe Wiesen von Kies bedeckt, der von den Straßen gespült wurde. Bei den Feldern ist es ungefähr das gleiche. Da muss jetzt alles sauber gemacht werden und es bleibt noch jede Menge zu tun."
Wenn die Wallonische Region die Katastrophe anerkennt, könnte der Fonds für alle "unversicherbaren Güter" wie zum Beispiel Pflanzen oder Ernten aufkommen. Er könnte außerdem alle Produktionsverluste von mindestens 30 Prozent auffangen.
Anne Kelleter - Foto: BRF Fernsehen