Im April 2011 wütete im Hohen Venn ein riesiger Brand. Über 1.000 Hektar breiteten sich die Flammen aus. Hunderte Feuerwehrleute waren rund um die Uhr im Einsatz. Unter ihnen auch der Eupener Feuerwehrkommandant Claudy Marchal. Er, der zum Ende des Monats in Rente geht, erinnert sich noch sehr gut an das ungewöhnliche Ausmaß des Brandes.
Doch es gab noch schlimmere Dinge in seiner Karriere als Feuerwehrkommandant, zum Beispiel der Brand vom Baelener Gemeindehaus 2007, die beiden Brände bei NMC (2007 und 2014) oder der Brand vom Heidberg Kloster.
Prägende Einsätze
Vor allem die Explosion der Tankstelle in Eynatten im Juni 1995 war für viele Wehrleute aber emotional sehr schwer zu verkraften. Manche nagen noch heute daran. "Man wusste in etwa, was auf einen zukommt - dafür war die Rauchwolke zu groß. Aber das es dort 16 Tote gab, darüber wusste man nicht Bescheid. Als wir dort ankamen, gab es Chaos und ein riesiges Trümmerfeld", erinnert sich Marchal. "Es hat anschließend psychologische Betreuung gegeben. Man hat über den Einsatz gesprochen und sich mit den Kollegen ausgetauscht - und ich glaube, dass war auch wichtig, dass man über den Einsatz gesprochen hat", so Marchal.
Claudy Marchal arbeitete zunächst als freiwilliger Feuerwehrmann, absolvierte die Prüfungen, wurde Offizier und bewarb sich als Feuerwehrkommandant. Dann wurde er Kapitän und Dienstleiter der Feuerwehr Kelmis und trat am 1. September 2005 seinen Dienst als Kommandant der Regionalen Feuerwehr Eupen an.
Höhen und Tiefen
Jetzt, wo ihm nur noch einige Tage bis zur Rente bleiben, blickt er auf Höhen und Tiefen zurück. "Die Höhen waren unter anderem, dass wir alle Einsätze ohne Kollegen zu verlieren und ohne große Verletzungen überstanden haben. Wir sind immer alle so, wie wir zum Einsatz hingefahren sind, zurückgekommen", erklärt Marchal.
Claudy Marchal geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sein Hobby hat er zum Beruf gemacht, jetzt will er sich Zeit für seine Familie nehmen, die ihn seit Jahren unterstützt. "Vor 14 Tagen wurde ein Enkel geboren - da kommt Arbeit auf uns zu, wie das bei Großeltern so ist. Wir freuen uns darauf." Und auch der ein oder andere Besuch bei Freunden steht an.
Seinen Nachfolger, der noch bestimmt werden soll, will er unterstützen, wann immer er es braucht. Und bei der Feuerwehr will er in Zukunft auch ab und zu vorbeischauen...
Text und Bilder: Chantal Delhez
Herzlichen Glückwunsch Herr Feuerwehrkommandant.
Lieber Claudy,
willkommen im "Klub".
Bei dieser Gelegenheit, möchte ich dir ein grosses DANKE sagen, für alle deine unermüdlichen und kompetenten Einsätze in all den Jahren.
Ich wünsche dir noch viele Jahre bei bester Gesundheit und ......
..... geniesse dein Rentnerleben!