Nach einem Sturm der Kritik sieht die ING-Bank von ihrem Vorhaben ab, das Geldabheben an Automaten für Kunden ab 60 Jahren einzuschränken. Seniorenverbände und das Zentrum für Chancengleichheit hatten die Maßnahme als diskriminierend und bevormundend bezeichnet.
Die ING wollte am 11. August einführen, dass Senioren nur noch höchstens 1.000 Euro statt der sonst üblichen 2.500 pro Woche am Geldautomaten abheben können.
Die Bank wollte ältere Menschen so nach eigenen Angaben besser vor Betrug und Diebstahl schützen.
ING folgte damit einer Empfehlung, die der Ombudsdienst der Banken in seinem letzten Jahresbericht gemacht hat. Ihr legt die Feststellung zugrunde, dass ältere Menschen, die mit ihrer Bankkarte Geld abheben häufiger Opfer von Betrug und Gewalt werden.
"Diskriminierung"
Die Seniorenvereinigung "Senior Flex" hatte unverzüglich gegen die Maßnahme protestiert und die älteren ING Kunden aufgerufen, ihr Geld einer anderen Bank anzuvertrauen. Das Zentrum für Chancengleichheit bezeichnete die Bestimmung als diskriminierend.
Verschiedene Politiker, darunter die CDH Vizepremierministerin Milquet, schlossen sich dem Protest an, während andere Banken wissen ließen, sie beabsichtigen nicht eine solche Maßnahme. Am frühen Abend kündigte die ING Direktion an, sie verzichte auf die Einführung eines Senioren-Limits.
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