"Man hat uns unterschätzt", sagt dieser Italien-Fan. "Immerhin waren wir vier Mal Weltmeister! Jetzt haben wir den Belgiern gezeigt, wo der Hammer hängt." Spontaner Autokorso in La Louvière: Die Italiener sind aus dem Häuschen, während die Fans der Roten Teufel etwas bedröppelt den Heimweg antreten.
Dabei hatte der Abend so schön angefangen. Überall im Land hatten sich die schwarz-gelb-roten Fans versammelt, um sich das erste Spiel der Roten Teufel bei der EM gemeinsam auf Großleinwand anzuschauen. Ob in Antwerpen, Mons, Hasselt, Lüttich oder Eupen: Mehrere Zehntausend Zuschauer waren trotz Regens in den Fan-Zonen dabei. Die Niederlage war daher umso schmerzhafter. "Es ist als würde man nach einem Albtraum aufwachen", sagt ein Fan. "Sehr schade für das Ergebnis", sagt ein anderer. Die Stimmung sei aber prächtig gewesen.
Das Lob für Marc Wilmots und sein Team hielt sich am Montag in Grenzen. Viel Respekt ernteten dagegen die knapp 20.000 Anhänger der Roten Teufel, die zur EM nach Frankreich gereist sind und im Fußballstadion von Lyon dabei waren. Sie hätten sich vorbildlich benommen und für beste Stimmung gesorgt. Ein Fußballfest wie aus dem Lehrbuch.
Die Belgien-Fans hätten ganz klar die Nase vorn gehabt. Mit dieser Unterstützung kann für die Roten Teufel nichts mehr schief gehen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. "Belgien kann die EM noch gewinnen", sagt dieser über-optimistische Fan…
Gegen Irland gewinnen, gegen Schweden - und schon ist der Weg Richtung Finale geebnet. Na dann: Auf in den Kampf.
Alain Kniebs - Bild: Dirk Waem (belga)