Nach Recherchen der Zeitungen wäre es mit dem Notbremssystem nicht zu dem tödlichen Unfall gekommen. Nach dem schrecklichen Zugunglück in Buizingen 2010 wurde das Sicherheitssystem TBL 1+ auf allen Schienennetzen eingeführt. Das System sorgt dafür, dass ein Zug automatisch stoppt, wenn der Lokführer ein Haltesignal missachtet. Wie die Zeitungen berichten, geht aus Dokumenten der Bahn hervor, dass das Notbremssystem in Saint-Georges-Sur-Meuse nicht installiert war. Die Ermittlungen vor Ort hätten dies zudem bestätigt.
Der Passagierzug prallte 800 Meter hinter dem Haltesignal auf den Güterzug auf. Nach Auskunft von Spezialisten hätte diese Strecke gereicht, um den Zug zum Stillstand zu bringen. Der Unfall wäre damit vermeidbar gewesen.
Verantwortlich für das Anbringen des Sicherheitssystems ist Infrabel als Schienennetzbetreiber. Das Unternehmen will zu dem Vorwurf keine Auskunft erteilen.
belga/sh - Bild: Eric Lalmand/BELGA