Im Alter von 91 Jahren ist der frühere Innenminister Joseph Michel gestorben. Sein Name bleibt mit den Gemeindefusionen verbunden, die er in den 1970er Jahren durchsetzte. So wurden 1975 aus mehr als 2.300 Gemeinden knapp 600, in der Deutschsprachigen Gemeinschaft 9.
Von 1961 bis 1991 war Michel Kammerabgeordneter, wo er sich als erklärter Interessenvertreter der Provinz Luxemburg verstand. Er übernahm zwischenzeitlich er das Amt des Unterrichtsministers, als die Bildungspolitik noch national war. Ende der 1980er wurde er erneut Minister, als er das Ressort "Öffentlicher Dienst" übernahm.
Geboren wurde Joseph Michel 1925 in Saint-Mard bei Virton in den Ardennen. Der studierte Jurist galt lange Zeit als Bugbild der christlich-sozialen PSC, der Vorläuferin der heutigen cdH.
Benoît Lutgen als amtierender cdH-Präsident würdigte den Verstorbenen als "jemanden, der die Geschichte des Landes mitgeprägt und sich stets für seine Luxemburger Wurzeln eingesetzt" habe.
belga/fs/jp - Bild: Herwig Vergult (belga)