Im vergangenen Jahr musste Staatssekretär Theo Francken (N-VA) eine Notunterkunft nach der anderen öffnen. Die Aufnahmekapazität wurde innerhalb weniger Monate auf knapp 35.000 Plätze mehr als verdoppelt.
Unter anderem in Militärkasernen wurden Großeinrichtungen geschaffen. Die sollen jetzt wieder abgebaut werden, weil viele Betten leer bleiben. Dazu gehört das Flüchtlingslager Elsenborn. Auch der kommunale Verteilungsplan soll vorerst nicht aktiviert werden.
Für den N-VA-Politiker ist die sinkende Anzahl Asylanfragen auf die Schließung der Balkanroute und das Abkommen mit der Türkei zurückzuführen. Im Mai haben nur 800 Flüchtlinge einen Asylantrag in Belgien gestellt. Das sind im Schnitt nur noch 40 pro Tag, an manchen Tagen sogar weniger als zehn. Zum Vergleich: Im September vergangenen Jahres stellten fast 300 Menschen täglich einen Asylantrag beim Ausländeramt in Brüssel.
Weil sich vor der libyschen Küste aber immer wieder Flüchtlingsdramen ereignen, will die Föderalregierung einen Puffer von rund 7.000 Plätzen bereithalteen, der im Notfall aktiviert werden kann.
Aufnahmelager in Elsenborn wird Ende des Jahres geschlossen
akn - Bild: Luc Claessen (belga)