Sieben Stunden haben Gewerkschaften und Direktion beraten. Das Ergebnis war aus Sicht der Streikenden ernüchternd, sagte Michel Abdissi von der sozialistischen Gewerkschaft CGSP. Die Geschäftsleitung habe die umstrittene Neuregelung der Ruhetage in jedem Fall nicht vollends zurückgezogen. Jetzt müssen also die Mitglieder entscheiden, wie es weitergeht.
Konkret bleibt die Direktion dabei, dass das Personal auf zwei Ruhetage verzichten muss, das Ganze wird lediglich anders berechnet. Die Geschäftsleitung habe den Gewerkschaften klargemacht, dass sie keine Wahl habe, weil die Regierung eine Erhöhung der Produktivität um 20 Prozent verlange, sagte Marianne Lerouge von der CSC.
Die Gewerkschaften werden ihren Mitgliedern jetzt die Lage erklären. Am Montag werden die Mitarbeiter über den neuen Vorschlag abstimmen. Erst dann zeigt sich, ob die Arbeit wieder aufgenommen wird oder nicht.
"Bis die Regierung gestürzt ist"
Die CGSP rief für den kommenden Dienstag zu einem Streik im gesamten Öffentlichen Dienst auf. Die Streikankündigung gehe aber über den 31. Mai hinaus und decke auch Aktionen in den darauffolgenden Tagen und Wochen ab – und das möglichst solange, bis die Regierung gestürzt ist, sagte der neue CGSP-Generalsekretär Patrick Lebrun.
Die ACOD, der flämische Flügel der CGSP, distanzierte sich von dem Aufruf. Es handele sich um einen Alleingang der frankophonen Kollegen.
Roger Pint - Bild: Nicolas Maeterlinck/Belga