Die N-VA kommt dem aktuellen Politbarometer von "Le Soir" und "Het Laatste Nieuws" zufolge "nur" noch auf 24 Prozent. Damit bleibt sie zwar stärkste Kraft in Flandern, sackt aber regelrecht ab. Bei der letzten Wahl hatten die Nationalisten noch 32 Prozent in Flandern geholt. Vom Abwärtstrend der größten Regierungspartei profitiert in erster Linie der rechtsextreme Vlaams Belang, der es in der Umfrage auf knapp 14 Prozent schafft - mehr als doppelt so viel wie bei der letzten Wahl.
Im Norden des Landes sind die Rechten also wieder auf dem Vormarsch, im Süden sind es die Linken von der PTB. Die können ihr Wahlergebnis von 2014 ebenfalls mehr als verdoppeln und landen im Politbarometer bei 13,5 Prozent. Vlaams Belang und PTB schaffen es jeweils auf Platz drei und lassen sämtliche traditionellen Parteien hinter sich.
Auf föderaler Ebene verlieren alle Regierungsparteien. Neben der N-VA lassen MR und CD&V die meisten Federn. Die Mitte-Rechts-Koalition verliert der Umfrage zufolge ein Viertel ihrer Sitze im Parlament und hätte keine Mehrheit mehr. Auch die wallonische Regierung aus PS und CDH rutscht ab und hätte ebenfalls keine Mehrheit mehr in Namur.
Alain Kniebs - Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA
Gut so, zumindest für Wallonien. Ich drücke der Linken PTB-GO alle Daumen auf 25 plus x Prozent bei den Parlamentswahlen. Sozial muss sein.
Einen weiteren Vertrauensverlust in unsere Demokratie stellen diese Umfragewerte dar. Ebenso bedenkenswert ist, dass Flandern sich nach "rechts" und die Wallonie sich nach "links" bewegt, also in total entgegengesetzter Richtung. Da ist eine endgültige Spaltung des Landes nur eine Frage der Zeit.
Ob die PTB wirklich mehr sozial ist, bleibt abzuwarten. Man sollte nicht vergessen, dass man es hier mit einer linksradikalen bzw. kommunistischen Partei zu tun hat und die tut alles um an die Macht zu kommen und auch an der Macht zu bleiben. Da heilig der Zweck die Mittel. Notfalls wird Gewalt angewendet, illegal oder legal spielt keine Rolle oder es auch einfach nur mal gelogen.
(AdR: Beim Kommentarschreiber handelt es sich nicht um Marcel Scholzen aus Losheimergraben.)
Herr Scholzen, welche ernsthafte Alternative sehen Sie denn zu dem Anglo-Amerikanischen System des Raubkapitalismus, der in Europa gepaart mit Rassismus und Neofaschismus nicht nur den kleinen Mann sondern den gesamten Mittelstand in die totale Sklaverei der Großkonzerne treibt und seit 1945 nichts anderes erreicht hat als weltweite Kriege um Öl, Macht, Frauen, Stolz, .... und die Flüchtlingskrise dank der Waffenlobby.
Die EU als Teil dieses menschenverachtenden Systems führt Europa nicht etwa in Einheit und Frieden sondern in Nationalismus und vielleicht sogar wieder in einen dritten Weltkrieg.
Wenn Ihnen die Zustände in Belgien noch nicht reichen, lassen Sie uns dreißig Jahre in die Zukunft schauen in dem man sich die BRD mal genauer ansieht:
totale Zerstörung der Natur durch achtspurige Autobahnen mit zig Millionen Rußschleudern, Anarchie, Silvestermassenvergewaltigungen, Schufften bis 67 für nen Hungerlohn, Mietwucher, Zerstörung der kulturellen Identität, Graue Häuser ohne Grün, Sozialraub, Demontage des Staatseigentums Eisenbahn, Straßengewalt und No-Go-Areas.
Sehr geehrter Herr Drescher,
Ihre Kritik ist richtig und berechtig. Kennen Sie denn ein politisches System, das wirklich "human" ist und uneigennützig? Ich kenne keines. In jedem System gibt es eine herrschende Klasse, die die Richtung vorgibt, und zuerst an das eigene Wohl und den Machterhalt denkt. Die aktuelle Demokratie, in der wir leben, ist auch nur einer von vielen Versuchen, so gut wie möglich die Geschicke der Menschen zu lenken. Man hat bis jetzt noch nichts besseres erfunden. Ich halte es mit Winston Churchill, der sagte : "Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Alle Grossmächte zu allen Zeiten haben Menschen ausgebeutet und verklavt, aber auch gleichzeitig Fortschritte gebracht.
(AdR: Beim Kommentarschreiber handelt es sich nicht um Marcel Scholzen aus Losheimergraben.)