Das Pandaweibchen im Zoo Pairi Daiza ist möglicherweise schwanger. Hao Hao zeige drei Zeichen einer Schwangerschaft, teilte die Tierparkleitung am Mittwoch mit. Die Untersuchungen liefen ständig, genaue Resultate könne man aber noch nicht bestätigen. Die Schwangerschaften der Großen Pandas verlaufen nicht geradlinig. Auch Phantomschwangerschaften sind keine Seltenheit.
Absolute Sicherheit, ob Hao Hao tatsächlich schwanger ist, besteht aber noch nicht. Eine Ultraschalluntersuchung, die endgültige Klarheit bringen würde, kann dem Tier nicht zugemutet werden. Trotzdem sind die Ärzte zuversichtlich: Alles weise auf eine Schwangerschaft hin. Auf bis zu 90 Prozent beziffert Tierarzt Tim Bouts die Wahrscheinlichkeit, dass es in Kürze Panda-Nachwuchs in Belgien geben wird. Was ihn so sicher macht? Hao Hao habe ihr Verhalten komplett geändert. Sich zunächst vollgefressen, seit Tagen aber keine Nahrung mehr zu sich genommen. Auch eine Veränderung des Hormonspiegels wurde festgestellt. Das alles weise auf eine Schwangerschaft hin.
Möglicherweise wird es sogar Zwillinge geben. Bei dem Riesenpandaweibchen war im Februar eine doppelte künstliche Befruchtung durchgeführt worden. Der Zoo ließ dazu eigens zwei Experten aus China einfliegen, um dem Team von Pairi Daizi zur Seite zu stehen. Sollte sich die Schwangerschaft bestätigen, könnte das Jungtier vor dem Sommer geboren werden. "Ich bin rund um die Uhr bei Hao Hao", sagt Tierpflegerin Tania Stroobant. Es könne jederzeit losgehen. Damit alles so glatt wie möglich läuft, werden in Pairi Daiza weder Kosten noch Mühen gescheut. Für die mögliche Niederkunft wurde eigens ein Raum hergerichtet - samt Brutkästen und Plüschpandas.
Seit 2014 leben Xing Hui (funkelnder Stern) und Hao Hao (die Freundliche) jetzt schon im Tierpark bei Mons. Die beiden Riesenpandas sind eine Leihgabe der Volksrepublik China an Belgien. Sollte es bald tatsächlich Panda-Nachwuchs geben, käme das einer kleinen Sensation gleich. Neue Besucheranstürme aus dem In- und Ausland wären garantiert. Europaweit gibt es nur fünf Tierparks, in denen Riesenpandas zu bestaunen sind…
Große Pandas gehören zu den besonders bedrohten Tierarten, weil zum einen ihr Lebensraum im Südwesten Chinas schrumpft und sie zum anderen sehr niedrige Geburtsraten aufweisen. Weltweit gibt es davon keine 2.000 mehr.
belga/vrt/alk/jp - Archivbild: Virginie Lefour