Das Wachpersonal im Gefängnis von Lantin und in der psychiatrischen Haftanstalt von Paifve haben am Montag gegen die Armeepräsenz in den wallonischen Gefängnissen protestiert. Rund 200 Personalmitglieder versammelten sich am Morgen vor dem Eingang zur Militärkaserne in Rocourt. Die Kundgebung verlief ohne größere Zwischenfälle.
Die streikenden Gefängniswärter sind nicht damit einverstanden, dass immer mehr Soldaten eingesetzt werden, um sie zu ersetzen. Heute haben über 120 Soldaten die Aufgaben der Wärter in mehreren Haftanstalten übernommen. Das sind dreimal so viele wie am Dienstag.
Ihr Einsatz ist vorläufig bis zum kommenden Mittwoch (18. Mai) verlängert worden. Das verlautete aus dem Verteidigungsministerium. Zuerst war das Mandat auf 48 Stunden begrenzt gewesen.
In Mons wird indessen am Mittwochnachmittag eine Delegation des Personals verschiedener Haftanstalten vom Bürgermeister der Stadt und PS-Vorsitzenden Elio Di Rupo empfangen. Von ihm und den Oppositionsparteien im Parlamanet erhoffen sich die Wärter Unterstützung im Streit mit Justizminister Koen Geens (CD&V).
Geens kommt seinerseits am Abend ein zweites Mal mit den Direktoren der Gefängnisse der Wallonie und Brüssels zusammen. [Gefängnisdirektoren beraten mit Koen Geens] Nach zwei Wochen Streik ist noch immer keine Lösung des Sozialkonflikts in Sicht.
rtbf/belga/jp/est - Bild: Nicolas Lambert (belga)