Jambons umstrittene Äußerungen haben schon so einigen Wirbel verursacht. Nicht nur politisch. Einige Bürger hatten bereits mitgeteilt, dass sie Anzeige erstatten wollen. Das Movement X des Flamen Dyab Abou Jahjah zum Beispiel plant eine Anzeige wegen Aufruf zum Hass. Auch andere Einzelpersonen wollen Anfang Mai Anzeige erstatten. Die Vereinigung gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit MRAX unterstützt diese Pläne.
Jetzt will die MRAX selber juristisch gegen den N-VA-Innenminister vorgehen. Wie deren Präsident Carlos Crespo der Agentur Belga mitteilte, werde die MRAX als erstes eine Anzeige wegen Verleumdung und Diffamierung bei der Brüsseler Staatsanwaltschaft einreichen. Basis sind die Artikel 443 und 444 des Strafgesetzbuchs und Artikel 22 des Antidiskriminierungsgesetzes vom 10. Mai 2007.
Darüber hinaus will die MRAX Kontakt aufnehmen mit dem Menschenrechtskommissar des Europarats, Nils Muinieks. Außerdem will die MRAX gemeinsam mit anderen Vereinigung gegen Jambon vorgehen. Wie MRAX-Präsident Crespo sagte, hätte der Innenminister die Chance gehabt, seine Äußerungen zu überdenken und sich zu entschuldigen. Stattdessen habe er die Ausschusssitzung der Kammer genutzt, um weiter Stammtischparolen zu verbreiten. Jambon mache Politik auf dem Rücken einer Minderheit, so Crespo. Das sei nicht akzeptabel.
Jambon hatte gesagt, dass es nach den Anschlägen Freudenbekundungen innerhalb der muslimischen Gemeinschaft gegeben hätte.
Volker Krings - Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA
Diese MRAX ist nicht von dieser Welt. Einfach nur widerlich.
Interessant, wie sich alle Parteien (Opposition, aber auch cd&v, die um ihre "Marktanteile" in Flandern fürchten) an dem Thema "aufgeilen". Nun auch die MRAX. "Tant de bruit pour une ommelette"...
Es hat Freudebekundungen von Muslims in Brüssel gegeben, übrigens auch nach den Attentaten von Paris. Punkt. Basta !
Streiten kann man sich höchstens über den Begriff "une part significative des musulmans", der oben übrigens nicht wiedergegeben ist. Den Begriff 'significative' hätte er sich sparen sollen. Das ist trotzdem kein Verdacht gegen ALLE Muslime, so what? Es durfte/musste aber auch mal öffentlich gesagt werden, oder ? Soll die MRAX sich doch auch mal um den Teil seiner 'Schützlinge' kümmern, die uns als 'Ungläubige' ständig geringschätzen, beleidigen und auch 'gerne mal töten'... Die 'Ungläubigen' sind in Brüssel ja auch schon eine 'zu schützende Minderheit' geworden.
Tipp, Herr Bosch, am 12 Mai wird das WDR-TV eine Art Rundtischgespräch durchführen, Thema "Islam". Auch Ostbelgier werden mit großer Wahrscheinlichkeit als "Mitredende Christen" und aufmerksame Zuhörer vor Ort sein, allerdings u.a. als qualifizierte Privatpersonen