Diese Regierung bestehe aus "Dreckskerlen" - so die ungewöhnlich harten Worte von FGTB-Generalsekretär Marc Goblet. Er müsse zu dieser drastischen Formulierung greifen, denn die Regierung habe keinen Respekt vor den Arbeitnehmern. Sie handle ausschließlich im Sinne der Arbeitgeber.
Vor allem die Lockerung der 38 Stunden-Woche, Änderungen bei der Rente im Öffentlichen Dienst und die mögliche Wiedereinführung der Probezeit in Arbeitsverträgen gehen der sozialistischen Gewerkschaft zu weit. Rund 3.000 Anhänger der sozialistischen Gewerkschaft versammelten sich am Dienstag in Brüssel.
Auch in Lüttich und Charleroi gab es Kundgebungen. In den beiden wallonischen Metropolen verkehrten nur wenige TEC-Busse. Die FGTB versprach, den Druck gegen die Reformpläne der Regierung aufrecht zu erhalten. Zur Not werde gestreikt. Für Ende Mai planen die drei großen Gewerkschaften einen nationalen Protestmarsch in der Hauptstadt.
Bis auf Staatssekretär Theo Francken hat bislang niemand aus der "Dreckskerl-Regierung" auf die Beleidigungen des FGTB-Chefs reagiert.
Am Mittwoch plant die christliche Gewerkschaft Protestaktionen. Die flämische Nahverkehrsgesellschaft De Lijn warnt davor, dass der Bus- und Straßenbahnverkehr in Flandern dadurch gestört sein könnte.
Alain Kniebs - Bild: Thierry Roge/BELGA