Laurent Ledoux habe einen regelrechten Kreuzzug gegen sie unternommen, erklärte Jacqueline Galant. Sie sei schockiert über die Vorwürfe des Mannes, der sie persönlich und die Regierung nach den Anschlägen in ein schlechtes Licht rücken wollte. Das Interesse der Allgemeinheit sei aber wichtiger als ihr persönliches Schicksal, deshalb stelle sie ihr Amt zur Verfügung.
Zuvor war bekannt geworden, dass Premierminister Charles Michel die Notbremse gezogen und "seine" Ministerin zum Rücktritt gedrängt hatte. Der Grund: Die Informationen, die dem Parlament am Donnerstag gegeben worden sind, waren falsch. Und das könne er nicht hinnehmen.
Aus neuen Schriftstücken geht klar hervor, dass das Kabinett von Galant über die Existenz der kritischen EU-Berichte zur Sicherheit der belgischen Flughäfen informiert war. Michel hat der Luftfahrtaufsicht jetzt den Auftrag gegeben, schnellstmöglich für Klarheit zu sorgen: Welche Mängel gibt es bei der Sicherheit und was ist unternommen worden, um sie zu beheben.
MR-Präsident Olivier Chastel erklärte, ein Nachfolger beziehungsweise eine Nachfolgerin für Galant sei noch nicht bestimmt worden. Die Partei werde sich dafür "die nötige Zeit geben", wolle aber so rasch wie möglich entscheiden.
Galant kann zurück ins Wallonische Parlament
Nach ihrem Rücktritt als Verkehrsministerin kann Jacqueline Galant wieder ihren Sitz im Wallonischen Parlament einnehmen. Georges-Louis Bouchez, der Galant dort derzeit vertritt, kündiget nun seinen Rückzug an.
Galant ist zudem Bürgermeisterin der Stadt Jurbise in der Provinz Hennegau. (belga/okr)
Verkehrsministerin Galant tritt zurück
Zur Belohnung für ihre Lügengeschichten darf sie nun wieder ihren Sitz im Parlament der WR einnehmen. Ob dies auch dem Interesse der Allgemeinheit dient, bleibt dahingestellt.