Grund für die Proteste ist insbesondere eine geplante stufenweise Anhebung des Rentenalters für Fluglotsen auf 58 statt bisher 55 Jahre. Der Brüsseler Flughafen war bei den Anschlägen am 22. März schwer beschädigt worden und hat erst vor kurzem seinen Betrieb nach und nach wieder aufgenommen.
Arbeitsminister Kris Peeters, Verkehrsministerin Jaqueline Galant und die Gewerkschaften haben die Fluglotsen aufgefordert, ihre Aktionen umgehend zu beenden und damit so schnell wie möglich für eine Normalisierung der Situation zu sorgen. Die Minister und Vertreter der Gewerkschaften waren zuvor zu einem Krisentreffen zusammengekommen.
Zahlreiche Flüge mussten am Mittwoch bereits annulliert werden. Premierminister Charles Michel, der Verwaltungsratsvorsitzende der Betreibergesellschaft, Marc Descheemaecker, und der Dachverband der europäischen Flughäfen haben Verärgerung und Empörung auf die Aktion der Fluglotsen reagiert.
Die Gilde der Fluglotsen hat erneut dementiert, ihre Mitglieder zum Protest gegen das neue Sozialabkommen aufgefordert zu haben. Die Berufsorganisation schreibt in einer Pressemitteilung, sie habe zu keinem Zeitpunkt Aktionen welcher Art auch immer angeregt oder unterstützt. Da es sich bei der Gilde nicht um eine Gewerkschaft handele, sei sie kein Sozialpartner und folglich nicht berechtigt, sich am Sozialdialog zu beteiligen. Die Direktion der Flugaufsichtsbehörde Belgocontrol hat die Gilde der Fluglotsen für die Protestaktion in Form von Krankmeldungen verantwortlich gemacht.
- Grenzenlose Empörung über Streik bei Belgocontrol
- Streik der Fluglotsen sorgt weiter für Behinderungen
belga/vrt/mh/rop/sh - Bild: Stringer/BELGA