Die Straßensperren der wallonischen LKW-Fahrer gegen die Maut haben spürbare Folgen: Einigen Tankstellen in den Provinzen Lüttich und Hennegau ist der Kraftstoff ausgegangen. Sollten die Proteste andauern, könnten bald noch mehr Zapfsäulen leer sein. Auch in den Supermärkten des Landes kommt es zu Engpässen.
Die wütenden Lastwagenfahrer blockieren aus Protest gegen die LKW-Maut inzwischen den sechsten Tag in Folge Straßen und Autobahnen in der Wallonie, darunter Zugänge zu wichtigen Logistikzentren. Es sind vor allem kleine Spediteure, die auf die Barrikaden gehen.
Sie empfinden die Maut als zusätzlichen Kostenfaktor, der sie an den Rand des Ruins treibt. Thierry Leroy besitzt nur einen LKW und ist fest entschlossen, die Blockade im Raum Namur bis zum bitteren Ende durchzuziehen. Seine Forderung: Maut-Tarife um die Hälfte reduzieren und alle Nationalstraßen mautfrei machen.
"Nie im Leben", antwortete die wallonische Regierung. Das werde den Verkehr von der Autobahn nur in und um die Städte verlagern und für neue Probleme sorgen. Die Maut-Tarife in Belgien seien ohnehin geringer als in Frankreich und Deutschland, sagte CDH-Minister Maxime Prévot. Außerdem seien Hilfsmaßnahmen für kleine, wallonische Spediteure beschlossen worden. Prévot forderte das sofortige Ende der Blockaden.
In Flandern streikt die Transportbranche nicht. Sie sei zwar auch gegen die LKW-Maut, man könne sie aber nicht mehr verhindern, so der Tenor im Norden des Landes.
Alain Kniebs - Bild: Anthony Dehez/BELGA