Die Festnahme von Salah Abdeslam hat die Spannungen zwischen Frankreich und Belgien wieder größer werden lassen. Aus Paris gab es zum Teil beißende Kritik an der Arbeit der belgischen Polizei- und Justizbehörden.
Am Montag haben sich die zuständigen Magistrate aus beiden Ländern gemeinsam der Presse gestellt. Der föderale Prokurator Frédéric Van Leeuw und der Pariser Oberstaatsanwalt François Molins hoben dabei noch einmal die Qualität der beiderseitigen Zusammenarbeit hervor.
Neue Einzelheiten über den Stand der Ermittlungen gaben sie aber nicht bekannt, stattdessen verwiesen sie immer wieder auf die laufenden Ermittlungen.
Dabei hatte François Molins noch am Samstag die ersten Aussagen von Salah Abdeslam öffentlich gemacht, Abdeslams belgischer Anwalt will deshalb Klage einreichen wegen Verletzung des Ermittlungsgeheimnisses. Molins betonte in diesem Zusammenhang, dass seine Aussagen durch die französischen Prozeduren gedeckt seien.
Der Gast aus Paris lobte indes die Arbeit der belgischen Kollegen. Frankreich und Belgien kooperieren im Übrigen bei dieser wie auch anderen Untersuchungen, und zwar in Form von "gemeinsamen Ermittlungsteams". Neben den Anschlägen vom 13. November in Paris sind das der Anti-Terror-Einsatz von Verviers, dem vereitelten Anschlag auf einen Thalys-Zug und der Anschlag auf das jüdische Museum in Brüssel.
belga/vrt/okr/rop - Bild: Dirk Waem/BELGA