Im vergangenen Jahr waren so viele Menschen in Belgien auf Sozialhilfe angewiesen wie nie zuvor. Das berichtet der Föderale Dienst für Sozialeingliederung und Armutsbekämpfung. Mehr als 115.000 Menschen bezogen demnach Eingliederungshilfe. Das waren über 12 Prozent mehr als noch 2014. Es handelt sich um den größten Anstieg seit Inkrafttreten des neuen Gesetzes zur sozialen Integration 2002.
Alle Regionen des Landes sind von dieser Entwicklung betroffen, am stärksten jedoch die Wallonie mit 15,6 Prozent mehr Sozialhilfebeziehern. Vor allem Familien mit Kindern sind betroffen. Sie bilden mit knapp einem Fünftel die größte Gruppe.
Kürzlich hatte das Onem gemeldet, die Zahl der Arbeitslosen sei deutlich gesunken. Für die wachsende Zahl der Sozialhilfeempfänger macht FÖP-Präsident Julien Van Geertsom die Reform des Arbeitslosengeldes mitverantwortlich. Er erwartet auch für das laufende Jahr ein weiteres Wachsen der Sozialhilfeempfänger, nicht zuletzt wegen des Flüchtlingszustroms.
rtbf/sh - Illustrationsbild: Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA