Durchwachsene Bilanz nach dem Anti-Terror-Einsatz am Dienstag in Forest. Der Zugriff erfolgte quasi zufällig, bestätigte jetzt die Föderale Staatsanwaltschaft. Sechs Polizisten sollten eine routinemäßige Hausdurchsuchung vornehmen. Als sie die Tür öffneten, wurden die Beamten aber von zwei Männern empfangen, die sofort das Feuer eröffneten. Sie benutzten dabei eine Kalaschnikow und eine Riot-Gun. Drei der sechs Polizisten wurden leicht verletzt.
Man geht davon aus, dass sich drei Terrorverdächtige in der Wohnung aufhielten. Einer von ihnen wurde von einem Scharfschützen getötet. Den beiden anderen gelang die Flucht. Nach ihnen werde nach wie vor unter Hochdruck gesucht, sagte Thierry Werts, Sprecher der Föderalen Staatsanwaltschaft.
In der Wohnung wurden unter anderem eine Waffe nebst Munition und islamistisches Propagandamaterial sichergestellt.
Im weiteren Verlauf wurden zwei weitere Verdächtige festgenommen. Einer von ihnen war unter dubiosen Umständen von einem Bekannten in ein Krankenhaus in Hal am Brüsseler Stadtrand gebracht worden. Der Begleiter ergriff danach die Flucht. Ein anderer wurde bei einer weiteren Hausdurchsuchung aufgegriffen. Inwieweit diese Männer mit den Ereignissen von Forest in Verbindung stehen, das sei noch offen.
Die föderale Staatsanwaltschaft hat mittlerweile auch die Identität des getöteten mutmaßlichen Terroristen aus Forest bekannt gegeben. Es handelt sich um den 35-jährigen Algerier Mohammed Belkaïd, der sich illegal in Belgien aufhielt. Der Mann war am Dienstag von einem Scharfschützen erschossen worden. Er war der Polizei bislang nur wegen eines Diebstahls bekannt. Der Mann starb am Dienstag in einer Wohnung, die die Polizei gestürmt hatte.
vrt/rop/okr - Bild: Laurie Dieffembacq (belga)