Mit zwei verschiedenen Aktionen haben Landwirtschaftsorganisationen am Montag in Brüssel auf die Existenzsorgen der belgischen Bauern hingewiesen. Anlass ist der EU-Agrarministerrat. Vertreter des Bauernbundes und der Wallonischen Föderation der Landwirte (FWA) luden am Montagmorgen die zuständigen Minister für Landwirtschaft in Belgien zu einem Gedankenaustausch in einem eigens dazu errichteten Bauernhof im Europaviertel ein. Die EU müsse dringend strukturelle Hilfen gewähren, um den Landwirten ein Existenz-sicherndes Einkommen zu garantieren, hieß es.
Unterdessen zogen etwa 100 Landwirte teils mit Traktoren vor den Parteisitz der frankophonen Liberalen. Die Mitglieder des Interessenverbandes Fugea (Fédération unie de groupements d'éleveurs et d'agriculteurs) sowie des European Milk Board und bespritzten die Fassade des Gebäudes mit Milch und warfen Eier auf Fensterscheiben. Sie warfen den Liberalen vor, das umstrittene transatlantische Freihandelsabkommen TTIP blind zu unterstützen.
EU-Agrarminister beraten über Subventionspolitik
Angesichts des andauernden Preistiefs für wichtige Agrarprodukte wie Milch diskutieren die EU-Staaten weitere Krisenhilfen. Er hoffe, dass es Schlussfolgerungen für das weitere Vorgehen geben werde, sagte der niederländische Landwirtschaftsminister Martijn van Dam bei einem Treffen der EU-Agrarminister am Montag in Brüssel.
Wegen gesunkener Weltmarktpreise und des russischen Importstopps für EU-Agrarprodukte brachen die Einnahmen etlicher Betriebe stark ein. Die EU hatte im vergangenen Jahr ein Hilfsprogramm in Höhe von 500 Millionen Euro bereitgestellt.
belga/dpa/akn/jp/mh/rkr - Bild: John Thys/AFP