Finger weg vom Sparkonto: Das ist die unmissverständliche Botschaft der Belgier an die Bankenwelt. Zwei Drittel der Befragten würden im Falle von Negativzinsen ihr Sparkonto komplett leerräumen, weitere 20 Prozent würden ihre Einlagen teilweise abheben. Nur 14 Prozent der Belgier wollen nichts tun und die Negativzinsen damit in Kauf nehmen.
Zwar gilt derzeit eine gesetzlich festgeschriebene Mindestrendite von 0,11 Prozent, doch immer mehr Banken rütteln daran und üben Druck auf die Politik aus, um die Vorschrift zu kippen. Der Grund: Die Finanzhäuser müssen derzeit selber Strafzinsen zahlen, wenn sie Einlagen bei der Europäischen Zentralbank tätigen.
In der Schweiz und in Dänemark werden Sparer schon vereinzelt zur Kasse gebeten, wenn sie ihr Geld bei der Bank deponieren. Was mit den 260 Milliarden Euro auf belgischen Sparbüchern in so einem Fall passieren würde, ist klar: Sie würden so gut wie leergeräumt.
Jeder Dritte will sein Geld im Notfall zu Hause unterm Kopfkissen aufbewahren, weitere 30 Prozent würden für Aktien oder andere Wertpapiere optieren.
Alain Kniebs - Bild: Jonas Hamers/BELGA