"Im heutigen Klima müssen auch wir unsere Verantwortung übernehmen", sagt Fedasil-Direktor Jean-Pierre Luxen in den Zeitungen Le Soir und De Standaard. Fedasil verwaltet ja die Flüchtlingsheime in Belgien; im Moment sind 33.000 Asylbewerber in seiner Obhut. Und nach den verpflichteten Kursen in Sexualerziehung für die Insassen kommt jetzt auch ein Unterrichtsangebot für das Personal.
900 Mitarbeiter aus 90 Asylbewerberunterkünften sollen einen Crash-Kurs bekommen in Sachen "Aufspüren von Radikalisierung". Diese Kurse sollen möglichst praxisbezogen sein, sagt eine Sprecherin: Wie kann man Hinweise auf Radikalisierung erkennen, worauf muss man achten? Dabei gehe es um einen rein präventiven Ansatz; zwei Schlagworte, nämlich Identifizierung und Verhinderung.
Die Kurse sollen in drei Teile aufgegliedert sein: die juristischen Aspekte, ein Vortrag von einem Mitarbeiter des Staatsschutzes und dann soll noch ein Radikalisierungsbeauftragter aus Brüssel oder Vilvoorde den Mitarbeitern erklären, wie ein Radikalisierungsprozess in der Regel abläuft.
Fedasil betont, dass noch keine wirklich besorgniserregenden Signale aus seinen Flüchtlingsheimen gemeldet wurden. Das Personal wolle lediglich auf alle Eventualitäten vorbereitet sein...
Roger Pint - Karikatur: Valentine Lilien