Eigentlich wollte die CD&V erst zum Ende des Jahres einen neuen Vorsitzenden wählen. Jetzt soll die Wahl um den Posten des Parteichefs aber schon im Februar stattfinden. Begründet wird die Vorverlegung mit einem Zukunftskongress, den die Christdemokraten im Herbst ausrichten werden. Damit der nicht von der Vorsitzendenwahl überschattet werde, habe man den Zeitplan angepasst, heißt es von CD&V-Chef Wouter Beke.
Der 41-jährige Beke würde übrigens gerne sein eigener Nachfolger, erklärt er heute in Zeitungsinterviews. Der limburgische Politiker steht seit 2010 an der Spitze der flämischen Christdemokraten. 2013 war er das erste Mal mit 98 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden - damals allerdings ohne Gegenkandidat. Ob es diesmal parteiinterne Konkurrenz geben wird, ist noch unklar.
Offiziell gibt man also Termingründe für die vorgezogene Neuwahl an. Vielmehr dürften aber die Urnengänge ihre Schatten vorauswerfen: Die Kommunalwahl im Oktober 2018 und die nationalen Wahlen ein gutes halbes Jahr später, auf die man sich bestens vorbereiten will.
Auch die N-VA denkt bereits an die nächste Kommunalwahl. Um sich besser aufzustellen, erwägt die Partei etwa Wohnortwechsel einiger ihrer Spitzenpolitiker. Staatssekretär Francken soll von seiner Heimatgemeinde Lubbeek nach Löwen umziehen, um dort im Kampf um die Bürgermeisterschärpe eingesetzt zu werden.
Alain Kniebs - Archivbild: Nicolas Maeterlinck/BELGA