Die Polizei hat am Sonntagabend in Brüssel neue Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei wurden zwei Verdächtige festgenommen. Die Aktion, die im Stadtzentrum in der Nähe der Börse stattfand, steht offenbar in Zusammenhang mit den Ermittlungen nach den Anschlägen von Paris.
In Zusammenarbeit mit den französischen Sicherheitsdiensten fahndet die belgische Justiz jetzt nach einem Mann, der die Attentate von Belgien aus koordiniert haben soll. Dabei soll es sich nicht um Salah Abdeslam handeln.
"Die neue Zielperson, das ist der belgische Terror-Regisseur", titelt die Zeitung Het Nieuwsblad. Und genau in diesen Kontext bettet sich die neuerliche Hausdurchsuchung ein. Es ist so: Kurz vor den Anschlägen von Paris verschickten die Täter noch eine SMS. Wortlaut der Mitteilung sinngemäß: "Wir schlagen los".
Diese SMS gingen an zwei belgische Handy-Nummern. Der oder die Besitzer dieser Telefone waren also, man könnte sagen, "die Spinne im Netz". Nach diesem Koordinator wird jetzt gesucht. Offenbar ist er aber nicht unter den zwei Verdächtigen, die am Sonntagabend festgenommen wurden. Diese sollen aber mit besagten Handynummern der Terroristen ebenfalls in Kontakt gestanden haben. Das meldet unter anderem die Zeitung De Standaard.
Bei der Polizeiaktion in der Rue Antoine Dansaert unweit der Brüsseler Börse kamen unter anderem Spezialeinsatzkräfte und gepanzerte Fahrzeuge zum Einsatz. Möglicherweise ging die Polizei also davon aus, dass die Verdächtigen heftige Gegenwehr leisten könnten.
Bei den beiden Festgenommenen soll es sich um zwei Brüder handeln. Damit sitzen jetzt schon zehn Verdächtige in belgischer U-Haft, die mit den Anschlägen von Paris in Verbindung gebracht werden.
Roger Pint - Foto: Nicolas Maeterlinck (belga)