Helfer von Salah Abdeslam sollen einen Umzug inszeniert haben, nachdem sie von der bevorstehenden Polizeirazzia Wind bekommen hatten. Am frühen Montagmorgen nach den Anschlägen von Paris seien sie mit einem Möbeltransporter vor die Hausnummer 47 in der Rue Delaunoy in Molenbeek gefahren. In einem der Schränke, die sie dann in den Transporter geschleppt haben sollen, soll sich Abdeslam befunden haben.
Eine offizielle Bestätigung dieser Vorgänge gibt es nicht. Die Staatsanwaltschaft verweigert jede Aussage zu den Berichten der RTBF.
Allerdings wird das Ganze schon politisch ausgeschlachtet. Justizminister Koen Geens sagte am Mittwoch im Fernsehen, dass so eine Flucht nur deshalb möglich gewesen sein könnte, weil Hausdurchsuchungen zwischen 21 Uhr und 5 Uhr in der Regel noch verboten seien. Hätte man auch in dieser Zeit das Haus in Molenbeek stürmen können, hätte die Flucht nicht vorbereitet werden können.
Diese Regelung soll sich bald ändern. Die Regierung will Hausdurchsuchungen künftig rund um die Uhr möglich machen. Das ist eine der Maßnahme, auf die sich die Regierung in der Woche nach den Anschlägen von Paris geeinigt hatte, um besser gegen Terroristen vorgehen zu können.
Kay Wagner - Bild: Föderale Polizei (belga)