Sexuelle Gewalt gegen Frauen bleibt in Belgien ein wichtiges gesellschaftliches Problem. Das sagte die für Chancengleichheit zuständige Staatssekretärin Elke Sleurs zum Start einer neuen Kampagne am Donnerstag. Täglich werden in Belgien sieben Frauen vergewaltigt. Nur jedes zehnte Vergewaltigungsopfer reicht Klage ein.
Die verschiedenen Regierungen in Belgien erklären jetzt der gendermotivierten Gewalt den Kampf an. Dazu haben sie einen nationalen Aktionsplan mit 235 Maßnahmen ausgearbeitet. Es handelt sich bereits um den fünften Aktionsplan gegen sexuelle Gewalt. Er gilt von 2015 bis 2019.
Vorrangig richten sich die Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen, insbesondere gegen Vergewaltigungen, aber auch gegen Gewalt in der Partnerschaft, Genitalverstümmelung, Zwangsverheiratungen, Prostitution und Ehrenmorde.
2014 wurden fast 40.000 Klagen wegen Gewalt in der Partnerschaft eingereicht und knapp 3.000 wegen Vergewaltigung. Fachleute gehen aber von einer großen Dunkelziffer aus.
belga/sh - Bild: James Arthur Gekiere/BELGA
