"Bitte feste ins Röhrchen blasen". Samstagnacht, Alkoholkontrolle der Polizei, nördlich von Gent. In Ost- und Westflandern ist am Wochenende großflächig kontrolliert worden. 6.000 Autofahrer mussten sich einem Atemtest unterziehen. Die ernüchternde Bilanz: Fast 300 Menschen hatten sich hinters Steuer gesetzt, obwohl sie zu tief ins Glas geschaut hatten. Gut fünf Prozent der Autofahrer wurden positiv getestet – Tendenz steigend.
Trotz der Sensibilisierungskampagnen hätten immer noch nicht alle die Obergrenze von 0,5 Promille verinnerlicht, bedauert Carl Decaluwé, Provinzgouverneur von West-Flandern. Sein Vorschlag: Ein generelles Alkoholverbot am Steuer für alle Autofahrer – so wie das in Skandinavien bereits der Fall sei.
Unterstützung für seine drastische Forderung erhält Decaluwé von seinen Gouverneurskollegen in Ost-Flandern, Flämisch-Brabant, Limburg und Antwerpen.
"Worauf Warten wir eigentlich noch?", fragt die Antwerpener Provinzgouverneurin Cathy Berx in der VRT. Die Polizei, die Staatsanwaltschaft und die Gerichte seien für ein solches Alkoholverbot. Das wäre zudem ein klares Signal an die Gesellschaft: Alkohol und Autofahren gehören einfach nicht zusammen.
Auf Belgiens Straßen sterben 65 Menschen pro eine Million Einwohner – deutlich mehr als in den Niederlanden und Skandinavien. Dort sind es weniger als die Hälfte. Bei jedem vierten tödlichen Verkehrsunfall ist hierzulande Alkohol im Spiel. Deswegen fordern Verkehrsexperten bereits seit Jahren einen Mentalitätswechsel. Ein generelles Alkoholverbot allein werde das Problem aber nicht lösen, sagt Karin Genoe vom Belgischen Institut für Verkehrssicherheit IBSR.
Das Risiko erwischt zu werden, müsse deutlich höher liegen. Die Expertin fordert also mehr Polizeikontrollen. Außerdem müssten sich die Mentalitäten ändern: Das Umfeld dürfe nicht mehr akzeptieren, dass sich jemand hinters Steuer setzt, der getrunken hat.
Laut der Expertin bleibt vor allem die Generation der Über-Vierzigjährigen problematisch und besonders uneinsichtig.
Alain Kniebs - Illustrationsbild: Lieven Van Assche (belga)
Leute, die sich nicht an die 0,5 Promille Grenze halten, werden sich auch nicht an die 0,0 Promille Grenze halten...
Und wer mit 0,5 nicht mehr fähig ist, ein Auto sicher zu steuern, ist es mit 0 Promille auch nicht!!! Diese Herrschaften haben ihren persönlichen Fahrer; wir armen Steuerzahler (die von der Michel-Regierung oder von der De Wever-Regierung schon übermäßig geschröpft werden) können uns kein Taxi leisten. Dieser Vorschlag ist einfach lächerlich!
"Laut der Expertin bleibt vor allem die Generation der Über-Vierzigjährigen problematisch und besonders uneinsichtig.".......darf man jetzt über diese Aussage lachen ? und wie viele UNTER-VIERZIGJÄHRIGE setzen sich mehr wie alkoholisiert ans Steuer ? wie viele von diesen Generationen sind uneinsichtig und sind ebenso in tödliche Verkehrsunfälle verwickelt ? warum prangert die so genannte Expertin denn jetzt die etwas ältere Generation als uneinsichtig an ? wenn schon denn schon gilt das für alle Generationen KEIN ALKOHOL AM STEUER - kein Alkohol wenn man mit dem Auto unterwegs ist und Basta - aber nicht nur überwiegend einer Altersgeneration die "Schuld" in die Schuhe schieben.