Zwei Stunden vor Ablauf der legalen Frist hat die Föderalregierung einen Vertrag mit der französischen Energiegruppe ENGIE über die Laufzeitverlängerung der Meiler von Doel 1 und 2 für weitere zehn Jahre unterzeichnet. Das gab das Kabinett von Premierminister Michel am Montagabend bekannt.
Die Laufzeitverlängerung war bereits im Dezember 2014 vom Ministerrat beschlossen worden, hatte aber für viel Diskussionsstoff gesorgt. Die Details der Vereinbarung mit dem Mutterhaus von Electrabel sollen am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgegeben werden.
Bislang ist lediglich bekannt, dass Electrabel bereit ist, in die zwei ältesten Meiler zu investieren. Im Gegenzug will der Staat offenbar die Nuklearsteuer verringern.
Mehrere Umweltorganisationen, darunter Greenpeace und der WWF, haben die Entscheidung über die Laufzeitverlängerung der Meiler von Doel 1 und 2 für weitere zehn Jahre heftig kritisiert. Während in Paris der bislang größte Klimagipfel der Welt organisiert werde, setze Belgien ein völlig falsches Signal.
Während sich die internationale Gemeinschaft um den Patienten Erde kümmere, habe die belgische Umweltministerin Marie-Christine Marghem nichts Anderes zu tun, als in Belgien zu bleiben und schnell einen Deal mit dem Nuklearsektor zu schließen. Unser Land verdiene den in Paris verliehenen Fossil-Preis. Die erneuerbaren Energien würden jetzt wohl in Belgien keine Zukunft mehr haben.