Warum die Terrorwarnstufe abgesenkt worden ist, ist noch unklar. Möglicherweise ist das Terrornetzwerk, das in Brüssel zuschlagen wollte, durch die Polizeieinsätze der letzten Tage durcheinander gebracht worden. Das jedenfalls hatten einige Quellen in Justizkreisen durchblicken lassen.
Fakt ist, dass der Anti-Terror-Stab OCAM eine neue Gefahrenanalyse vorgenommen hat. Statt der maximalen Warnstufe vier gilt jetzt auch in Brüssel wieder die zweithöchste Stufe drei. Die Experten sprechen bei "Stufe drei" von einer möglichen und ernst zu nehmenden Gefahr.
Weil sich am vergangenen Wochenende die Anzeichen eines Anschlags in Brüssel verdichtet hatten, hatten die Behörden am Samstag die maximale Gefahrenstufe für Brüssel ausgerufen. Der U-Bahn-Verkehr war daraufhin eingestellt, zahlreiche schwer bewaffnete Soldaten in den Straßen der Hauptstadt eingesetzt und die Schulen zeitweise sogar geschlossen worden. Die Schulen wurden am Mittwoch unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen wieder geöffnet, auch die Metro wurde wieder in Betrieb genommen.
Am Donnerstagabend berät der Nationale Sicherheitsrat über mögliche Lockerungen der strengen Sicherheitsmaßnahmen in Brüssel. In dem Gremium sitzen neben Regierungschef Michel und den wichtigsten Ministern des föderalen Kabinetts Vertreter aller Sicherheitsorgane des Landes. Im Anschluss an die Sitzung sollen die neuen Maßnahmen bekannt gegeben werden.
Alain Kniebs - Bild: Thierry Roge/BELGA