Das neueste Schreiben des föderalen Staatssekretärs für Asyl und Migration an die afghanische Bevölkerung ist klar und deutlich: Bitte kommt nicht nach Belgien! Hier habt ihr wenig Chancen auf Asyl.
Der Grund: Die belgischen Behörden hätten die Situation in Afghanistan neu bewertet. Nicht alle Bürger müssten pauschal unter Schutz gestellt werden. Jeder einzelne Asylantrag werde demnach geprüft. Die Konsequenz: Manche werden Asyl erhalten, manche nicht. Das hinge von der Einzelsituation ab.
Die Anti-Werbung wurde am Freitag in drei Sprachen über Facebook lanciert. Darin erklärt Francken, Schleuser für eine Reise nach Europa zu bezahlen sei Geldverschwendung, außerdem gefährlich und ohne Garantie auf Erfolg. Den Versprechungen der Schleuser oder in den sozialen Medien sollten die Menschen keinen Glauben schenken.
In dem Brief werden auch Fragen zur freiwilligen Rückkehr und zur Vorgehensweise bei abgelehnten Asylanträgen beantwortet. Letztere haben 30 Tage Zeit, das Land zu verlassen. "Garniert" wurde die Facebook-Seite mit dem Namen "Belgian Immigration Office" ursprünglich mit Fotos von Menschen, die in Handschellen per Flugzeug nach Hause geschickt werden. Kurz nachdem die Zeitung Le Soir den Artikel online gestellt hatte wurden sie allerdings durch andere ersetzt.
Aus dem Kabinett des Staatssekretärs hieß es, man wolle die Menschen lediglich korrekt über die Situation informieren. Die Kampagne für die Menschen aus dem Irak Anfang Oktober sei bereits erfolgreich gewesen. Die Anträge seien seitdem merklich zurückgegangen.
Volker Krings - Foto: Benoit Doppagne (belga)