Die Regierung rechnet derzeit mit allem. Kein Szenario wird ausgeschlossen, unterstrich Innenminister Jan Jambon nach den Anschlägen von Paris. Die Regierung hält es durchaus für möglich, dass auch Hilfs- und Rettungsdienste zum Ziel von Terroranschlägen werden können, oder sich Terroristen sogar selbst als Rettungsmitarbeiter ausgeben. Beispielsweise auf Großveranstaltungen oder im allgemeinen Chaos nach einem Terroranschlag.
Unrealistisch ist dieses Szenario nicht. Am vergangenen Dienstag wurde das Fußballfreundschaftsspiel Deutschland gegen die Niederlande kurzfristig abgesagt. Wie es hieß, planten Terroristen Bomben ins Stadion zu bringen, und das mit einem Krankenwagen. Drei Bomben sollten während des Spiels hochgehen. Später sollten in einer nahegelegenen Bus- und Metrostation ebenfalls Bomben gezündet werden. Verhindert wurden die Anschläge nur, weil französische Sicherheitsdienste Wind von der Sache bekommen hatten.
Um die Gefahr eines solchen Angriffs zu verringern, hat Gesundheitsministerin Maggie De Block jetzt ein Rundschreiben an alle Krankenhäuser, Rettungsdienste und Feuerwehren des Landes verschickt. Zentrale Botschaft: "Seid wachsam und meldet alle verdächtigen Vorkommnisse sofort der Polizei!"
Mehrere Maßnahmen sollen laut De Block sofort umgesetzt werden: Die Informations- und Kommunikationskanäle müssen einwandfrei funktionieren. Alle Notfallpläne müssen geprüft und alle Kontaktlisten auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Identität aller Mitarbeiter von Rettungsdiensten muss erkennbar sein. Badges müssen jederzeit sichtbar getragen werden. Jeder Mitarbeiter muss seinen Personalausweis jederzeit vorzeigen können und die Teamleiter müssen überprüfen, ob alle Mitarbeiter auch bei ihrer Organisation registriert sind und zum Team gehören. Die belgischen Sicherheitsbehörden sind befugt, Namenslisten inklusive Nationalregisternummer aller Mitarbeiter anzufragen. Doch das gilt nicht nur für Mitarbeiter.
Maggie De Block rät den Rettungsdiensten, bereits jetzt eine Liste mit den Kennzeichen aller Einsatzfahrzeuge bereitzuhalten. Sollte es tatsächlich zu einem Anschlag kommen, ermahnt die Gesundheitsministerin die Verantwortlichen zu zusätzlicher Wachsamkeit. Keine unbefugte Person dürfe sich als Feuerwehrmann oder Rettungssanitäter getarnt unter das Volk mischen. Deshalb müssen alle Rettungs- und Feuerwehrkasernen geschützt werden. Garagen mit Dienstfahrzeugen müssen abgeschlossen und der Zugang nur den befugten Personen gestattet werden.
Auch sei besonders darauf zu achten, dass kein Material gestohlen wird. Hintergrund: Zwei Tage nach Hannover wurden aus einem Pariser Krankenhaus ein Dutzend Schutzoveralls und drei Dutzend bakterienresistente Stiefel, Handschuhe und Masken gestohlen. Am selben Tag noch warnte Frankreichs Premierminister Manuel Valls davor, der IS könne chemische oder biologische Waffen benutzen. Alle französischen Krankenhäuser sind seitdem verpflichtet Gegengift zu bevorraten.
Doch auch an anderer Front befürchtet Belgiens Regierung Angriffe. Premierminister Charles Michel warnte vor Cyberangriffen. Per Internet könne der IS wichtige Infrastrukturen des Landes attackieren. Mögliche Ziele: Kernkraftwerke, Bahn, Banken und das Mobilfunknetz.
Volker Krings - Archivbild: BRF
Liebe BRF-Redaktion! So wichtig unzensierte Information auch ist in einer pluralistischen Gesellschaft, so sehr werden leider wie man an dem feigen fremdenfeindlichen Anschlag auf Pastor Lothar Klinges in Bütgenbach sieht, solche Meldungen von der Neonazi-Szene Ostbelgiens mißbraucht, um nun aus kruden Hassparolen lage ersehnt nackte Gewalt gegen Sachen und Personen werden zu lassen - wahrlich eine Erhöhung der Eskalationsstufe, wo Personenschutz durch Bodyguards für wichtige Personen unverzichtbar wird! Bitte lasst nicht zu, dass die Problematik des IS-Terrorismus weiterhin ein gefundenes Fressen ist für die Naziterroristen in unseren Dörfern! Mittlerweile ermittelt bereits der Staatsschutz der Föderalen Polizei gegen die rechtsextremistischen Attentäter zur Unterstützung der Polizeizone Eifel.