Bei der Fahndung nach mutmaßlichen Terroristen hat die Polizei fünf weitere Verdächtige gefasst. Sie würden nun ebenso wie die 16 am Sonntagabend bei einem Großeinsatz Festgenommenen von der Polizei verhört. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel am Montag mit. Der gesuchte Saleh Abdeslan ist aber auch dieses Mal nicht unter den Festgenommenen.
Bei den Polizeiaktion am Sonntagabend hatten die Beamten weder Sprengstoff noch Waffen gefunden. Am Montagmorgen hat die Polizei weitere Hausdurchsuchungen durchgeführt: fünf im Raum Brüssel und zwei weitere im Bereich der Stadt Lüttich. Ein Vorfall mit einem BMW im Raum Lüttich steht aber nach Angaben der Staatsanwaltschaft "in keinerlei Verbindung" mit der laufenden Operation.
Die Staatsanwaltschaft teilte weiter mit, bei einer Durchsuchung am Sonntagabend seien 26.000 Euro sichergestellt worden. Auch viele andere Dinge seien beschlagnahmt worden und würden jetzt überprüft.
Ausländeramt in Brüssel bleibt geschlossen
Aufgrund der aktuellen Terrorwarnungen ist das Ausländeramt in Brüssel geschlossen geblieben. Jeden Tag hoffen hier bis zu 250 Flüchtlinge auf Einlass. Die vorübergehende Schließung hat auch zur Folge, dass laufende Verfahren nicht weiter bearbeitet werden und in den Erstaufnahmezentren keine weiteren Plätze frei werden. Neue Flüchtlinge können derzeit nicht untergebracht werden, da alle Zentren frei sind.
Kurzarbeit ist eine Option
Der föderale Wirtschaftsminister Kris Peeters hat am Montag die Möglichkeit für Brüsseler Betriebe angekündigt, Kurzarbeit anzusetzen. Er bezieht sich dabei auf einen Artikel des Arbeitsrechts, der diese Möglichkeit bei "höherer Gewalt" zulässt.
Peeters sagte, die Unternehmen könnten nicht dafür, dass die höchste Terrorwarnstufe gilt, dass die Metro nicht fährt, und die Menschen nicht zu ihrem Arbeitsplatz gelangen. Kurzarbeit könnte dazu beitragen, dass der wirtschaftliche Schaden, der entsteht, etwas abgemildert wird.
Passagiere, die in Brüssel und Antwerpen internationale Züge wie Thalys, TGV ou ICE nehmen wollen, sollten mindestens eine halbe Stunde vor der geplanten Abfahrt im Bahnhof sein. Darauf hat die SNCB über Twitter hingewiesen. Sicherheitskräfte sind vor Ort, um die Passagiere zu kontrollieren.
belga/rtbf/est - Foto: Dirk Waem (belga)