Bei der Geiselnahme in Malis Hauptstadt Bamako ist ein Belgier ums Leben gekommen. Es handelt sich um einen Beamten des Parlamentes der Föderation Wallonie-Brüssel, der sich in dem Hotel aufgehalten hatte. Er war in Mali, um im Rahmen eines Seminars Beamte aus Mali zu schulen. Die Umstände seines Todes sind noch nicht geklärt.
Nach Angaben von Außenminister Didier Reynders sind zwei Belgier wohlauf. Sie haben die Geiselnahme unverletzt überlebt. Das Schicksaal von zwei anderen Belgiern ist aber weiter unklar. Die Gefahr besteht, dass sie unter den Toten sind. Möglicherweise befanden sie sich zum Zeitpunkt der Geiselnahme aber gar nicht im Hotel, sondern waren unterwegs. Das Außenministerium und die belgische Botschaft in Mali prüfen derzeit alle Informationen.
Zu dem getöteten Belgier kann man sagen, dass er vor Ort für das Parlament der Französischen Gemeinschaft tätig war – im Bereich Außenbeziehungen. Er sollte am Sonntag in Bamako an einem frankophonen Kongress teilnehmen.
Mutmaßlich islamistische Attentäter hatten am Freitagmorgen das Hotel überfallen und Dutzende Menschen in ihre Gewalt gebracht. Mindestens drei Menschen wurden getötet, darunter auch der Belgier. Wie viele Personen noch festgehalten werden, ist unklar. Das Hotel spricht von mindestens 136 Geiseln. Mehr als 80 Geiseln konnten befreit werden.
In Mali hatten mit dem Terrornetz Al-Kaida verbündete Islamisten und separatistische Tuareg große Gebiete vor allem im Norden des Landes erobert, bevor sie 2013 mit Hilfe französischer Truppen wieder zurückgedrängt wurden. Derzeit läuft ein internationaler Einsatz zur Stabilisierung Malis und zur Ausbildung der malischen Streitkräfte. Auch 80 belgische Soldaten halten sich zurzeit in Mali auf.
Geiselnahme nach mutmaßlichem Islamisten-Angriff in Mali beendet
belga/dpa/alk/est - Bild: Habibou Kouyate (afp)