Der Europäische Hof für Menschenrechte hat Belgien wegen der erniedrigenden Behandlung von Farid Bamouhammad während seiner Haft verurteilt. Belgien wird dem ehemaligen Häftling 42.000 Euro moralischen Schadensersatz zahlen müssen.
Der als Farid le Fou in Belgien bekannte Häftling saß seit 1985 in Haft unter anderem wegen mehrfachen Mordversuchs. Während seiner Haft war er immer wieder verlegt worden, weil es zu Problemen gekommen war und er sich immer aggressiv verhalten hatte. Im November vergangenen Jahres war er aus medizinischen Gründen unter Auflagen freigelassen worden.
In der Urteilsbegründung heißt es unter anderem, die Gefängnisverwaltung habe viel zu lange gewartet, um dem an dem sogenannten Ganser-Syndrom leidenden Häftling eine Therapie anzubieten. Dabei handelt es sich um eine Krankheit, die in der Psychiatrie auch als Pseudo-Demenz bezeichnet wird.
belga/cd - Archivbild: Filip de Smet (belga)
