Nach den Anschlägen von Paris haben Anti-Terror-Ermittler in Molenbeek eine Person festgenommen, die am Freitagabend in der französischen Hauptstadt war. Das bestätigte Premierminister Charles Michel am Samstagabend nach dem Großeinsatz der Polizei in dem Brüsseler Stadtteil. Die föderale Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.
In Paris war nach den Anschlägen ein Mietwagen mit einer Verbindung nach Molenbeek entdeckt worden, wie ein Sprecher von Justizminister Koen Geens sagte. Schwer bewaffnete Polizisten durchsuchten dort mehrere Wohnungen. Insgesamt drei Menschen wurden festgenommen. Auch am Abend fanden noch Hausdurchsuchungen statt. Die drei Festgenommenen sollen noch in der Nacht von Terrorismusexperten der föderalen Polizei verhört und am Sonntag dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.
Nach Angaben der föderalen Staatsanwaltschaft hatten die Pariser Behörden in vier konkreten Fällen um Amtshilfe gebeten. Unter anderem sei es dabei um Informationen zu einem Mietwagen gegangen, der in Nähe der Pariser Konzerthalle "Bataclan" entdeckt worden war. Es handelt sich um einen schwarzen Polo, der in Belgien angemeldet und von einem Franzosen, der in Belgien lebt, gemietet worden war. Diese Person war Freitagabend an der belgisch-französischen Grenze an Bord eines anderen Autos mit drei weiteren Insassen kontrolliert worden.
Mit einer Schweigeminute gedachte Brüssel der Opfer der Anschläge von Paris. Das Rathaus auf der Grand'Place wurde in den Farben der französischen Flagge angestrahlt. Nach einer neuen Bilanz starben 129 Menschen, darunter auch zwei Belgier. 352 Personen wurden verletzt, Dutzende schwebten auch am Tag nach den Anschlägen noch in Lebensgefahr.
rtbf/belga/dpa/km - Bild: James Arthur Gekiere/BELGA