Das Rettungspaket für die stark verschuldeten Euroländer Griechenland, Spanien und Portugal stellt insgesamt 750 Milliarden Euro bereit. Eine gewaltige Summe, die den Staaten nicht überwiesen wird, sondern als Garantie dient.
Die beiden ehemaligen belgischen Premierminister Jean-Luc Dehaene und Guy Verhofstadt reagierten übereinstimmend auf den europäischen Rettungsplan. "Das war absolut notwenig", sagte Guy Verhofstadt.
Dehaene kritisierte die deutsche Bundeskanzlerin Merkel: "Angela Merkel hat einen Einschätzungsfehler gemacht. Es hat keinen Sinn, im Vorfeld von Wahlen Entscheidungen hinauszuzögern".
Reynders: "geringeres Risiko als bei Dexia"
Finanzminister Reynders hat die Reaktion der Finanzmärkte auf den europäischen Rettungsplan für den Euro und die schwachen Euroländer begrüßt.

Die Auswirkungen des europäischen Hilfspakets für die belgischen Steuerzahler sind weitaus geringer als das Risiko, das Belgien bei der Rettung der Dexia-Bank eingegangen ist. Das sagt Finanzminister Reynders der Brüsseler Tageszeitung Le Soir.
Falls das vorgesehene Hilfsprogramm tatsächlich aktiviert werden müsste, bedeutet das für Belgien eine Summe von etwa 20 Milliarden Euro, fünfmal weniger als die Garantie, die das Land für Dexia übernommen hat. Diese wurde übrigens nicht verwendet und läuft Ende Juni aus. Dann wird Belgien sogar einen Gewinn verbuchen, da der Staat die von den Banken überwiesenen Prämien kassiert hat.
Reynders erklärt auch, die europäischen Finanzminister hätten nicht nur Griechenland gerettet, sondern die gesamte Eurozone stabilisiert und damit eine finanzielle Katastrophe, den Verlust der Kaufkraft und zahlreicher Arbeitsplätze vermieden.
Die Reaktion der Märkte habe alle überrascht, auch wenn das das erklärte Ziel der Operation war.
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